Die Weltwirtschaft darf nach Ansicht des russischen Präsidenten Dimitri Medwedew in Zukunft nicht nur von den USA abhängig sein. "Das neue Finanzsystem sollte gemeinsame Quellen haben, die auf vielen Finanzzentren und vielen Leitwährungen gründen", sagte Medwedew am Freitag.
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"Wir müssen das derzeitige Finanzsystem reformieren, um ein rationales, motiviertes und ausbalanciertes Verhalten der Akteure sicherzustellen." Medwedew nimmt Mitte November am Treffen der G20-Staaten in Washington teil, wo über Auswege aus der Finanzkrise diskutiert werden soll.
Medwedew erklärte, er werde bei dem Gipfeltreffen vorschlagen, die Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom US-Dollar als wichtigster Leitwährung zu reduzieren. Russland kann dabei mit Rückendeckung aus anderen Wachstumsländern rechnen. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat nach Gesprächen in Moskau seine Unterstützung bereits signalisiert.
Die russische Regierung will in der globalen Wirtschaft eine größere Rolle spielen und sieht in der Krise die Möglichkeit, sich als wichtiger Teil eines neuen Finanzsystems zu etablieren.
(*APA)