Der russische Präsident Dmitri Medwedew hält wenig vom Weihnachtsfrieden. Er erklärte, Russland behalte sich das Recht vor, seine Interessen notfalls auch gewaltsam zu verteidigen.
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In einem am Mittwoch von Russlands größten Fernsehsendern ausgestrahltem Interview sagte Medwedew, zwar müsse man vorrangig internationale und rechtliche Mittel einsetzen. Sollte dies nötig sein, könne jedoch auch ein gewisses Maß an Gewalt eingesetzt werden.
Medwedew hatte im August einen massiven Gegenschlag angeordnet, nachdem georgische Streitkräfte versucht hatten, die abtrünnige georgische Region Südossetien zurückzuerobern. Medwedew sagte nun, der Krieg habe gezeigt, dass mitunter harte Maßnahmen nötig seien. Er kritisierte zudem die langfristigen Pläne der Nato, die ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Georgien aufzunehmen.
Mit Bezug auf den Wirtschaftsabschwung in Russland sagte Medwedew, Russland werde die Krise überwinden. "Ich denke die Situation ist nicht die einfachste, es gibt aber keine Entschuldigung für ausgesprochen dramatische Schlussfolgerungen... Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass wir zu irgendwelchen radikalen Maßnahmen werden greifen müssen."
Medwedew fügte jedoch hinzu, der Wechselkurs des Rubels werde flexibler werden. Dies schien ein Eingeständnis dafür zu sein, dass Russland nicht weiterhin Milliarden Dollar für die Stützung der Landeswährung ausgeben kann. Der Rubel ist im Zuge des Ölpreisverfalls stark unter Druck geraten. (Reuters)