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Kritik an Mega-Projekten der VA Tech übt wieder einmal die Umweltschutzorganisation Global 2000. Vor allem der geplante Ilisu-Staudamm in Ostanatolien/Türkei sorgt für Aufregung. "Durch den Staudamm soll Syrien und dem Irak das Wasser entzogen werden, das hätte katastrophale Konsequenzen für die dortige Bevölkerung", warnt Energieexperte Heinz Höglesberger. Er ortet einen krassen Gegensatz zwischen dem Unternehmensimage, das auf Nachhaltigkeit setzt, und der Realität.
Das Ilisu-Projekt sei derzeit auf Eis gelegt, heißt es seitens der VA Tech gegenüber der "Wiener Zeitung". Es sei vollkommen ungewiss, ob es in der geplanten Dimension je realisiert werde. Der Konzern befindet sich im Dilemma zwischen Ökologie und Ökonomie. Ein Rückzug wäre derzeit aus strategischen Überlegungen unklug. Man will sich die guten geschäftlichen Beziehungen zur Türkei, die ein wichtiger Absatzmarkt ist, nicht verderben. Auch der Bakun-Staudamm in Malaysia gerät unter Beschuss. Er würde laut Global rund 700 km² Regenwald vernichten sowie Zehntausende aus ihrem angestammten Gebiet vertreiben. Laut Studie der britischen Cornerhouse-Stiftung ist die VA Tech auch am Jangtsee-Kraftwerk in China beteiligt: 13 Großstädte und 1.711 Dörfer werden Opfer der Fluten. Vom Konzern wird jegliche Beteiligung dementiert.