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Mehr als nur eine Galionsfigur

Von Judith Schmitzberger

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"Jupiter and Semele - Its official" titeln die Boulevardblätter derzeit in Robert Carsens "Semele"-Inszenierung im Theater an der Wien. "Cecilia and Alexander - Its official" könnte die aktuelle Schlagzeile jenseits der Opernbühne lauten. Hauptdarstellerin ist in beiden Fällen die Mezzosopranistin Cecilia Bartoli. Einmal als Bühnenfigur, einmal als neue Festival-Gestalterin.


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Die Römerin soll unter dem designierten Salzburger Festspielintendant Alexander Pereira - er startet 2012 - die Leitung der Pfingstfestspiele übernehmen. Das dem großen sommerlichen Festival an der Salzach vorgelagerte kleinere Musizierfest wird derzeit von Riccardo Muti geleitet, sein Vertrag läuft mit 2011 aus. Wie berichtet, soll Bartoli ihn beerben. Bestätigen oder kommentieren wollten Bartoli und Pereira ihre berufliche Liaison vorerst nicht. Sie luden für Montag jedoch zu einer gemeinsamen Pressekonferenz. Thema: "Salzburger Pfingstfestspiele ab 2012". Bestätigungen haben viele Gesichter.

Was Bartolis Bestellung für Salzburg bedeutet, steht fest. Die Sängerin, die sich intensiv mit Musik des 17. und 18. Jahrhunderts beschäftigt, wird das Festival wohl mit einem Barock-Schwerpunkt weiterführen. Dass sie einen großen Namen mitbringt, ist in ihrem Fall nicht von Nachteil. Das kleine Festival könnte eine künstlerische Aufwertung benötigen. Bartoli ist jedenfalls weit mehr als ein bloßer Aufputz des Festspieltankers als hübsche Galionsfigur.