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Jeder fünfte Europäer leidet unter chronischen Schmerzen. Fast jeder zehnte hat sogar täglich Schmerzen. Diese erstaunlichen Zahlen wurden beim derzeit in Wien laufenden Kongress der Europäischen Schmerzföderation publiziert. Schmerzen werden im öffentlichen Bewusstsein nicht so tragisch wahrgenommen. Motto: "Ein Pulverl schlucken und gut is’." Das mag vielleicht bei Kopfweh oder dem Kreuz mit dem Kreuz stimmen, doch die Wahrheit sieht anders aus: 1,5 bis 3 Prozent des europäischen Bruttoinlandsproduktes werden alleine zur Bekämpfung von Schmerzen ausgegeben. Und es dürfte bei weitem nicht reichen.
"Mehr als die Hälfte der chronischen Schmerzpatienten hat eine Leidensgeschichte von zwei Jahren oder mehr, bevor die Schmerzen angemessen behandelt werden. Ein Drittel der Betroffenen wird überhaupt nicht behandelt und rund 38 Prozent sind der Ansicht, ihre Behandlung wirke nicht ausreichend oder werde unzureichend durchgeführt", hieß es dort.
Dabei wäre es gar nicht so, dass es die Mittel nicht gibt, die Linderung bringen können. Wie in allen Bereichen der Medizin gibt es auch bei schwierig zu behandelnden Schmerzen erstaunliche Erfolge. Alleine: Es fehlt vielfach das Bewusstsein, dass es mit "ein bisschen Zähne zusammenbeißen" nicht getan ist.
Wenn man weiß, dass 500 Millionen Krankenstandstage in Europa wegen Schmerzen anfallen - pro Jahr -, wird klar, dass eine bessere Versorgung unabdingbar ist, will man nicht Behinderung oder vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben der Betroffenen provozieren.