2423 Studenten in spe sind angetreten
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Die 90 Euro Anmeldegebühr zum Medizin-Aufnahmetest waren ein triftiger Grund, warum am Freitag ein größerer Teil der Angemeldeten auch tatsächlich zum Test angetreten ist. Insgesamt 2423 Studenten in spe sind zu dem Aufnahmetest angetreten, teilten die Verantwortlichen mit. Das sind um 453 potenzielle Mediziner mehr als im vergangenen Jahr. Die Gebühr wurde eingeführt, nachdem zuletzt mehr als ein Viertel der Ausgaben der Unis für Hallenmiete und Testbögen umsonst waren. Während in Wien und Innsbruck das Geld einbehalten wird, wird es in Graz bei Antritt zurückerstattet.
Prüfungsergebnisse werden Ende Juli/Anfang August bekanntgegeben
In Wien und Graz haben sich damit rund 6600 Studenten um die insgesamt 1100 Plätze beworben, gut die Hälfte davon kommt aus Deutschland. Dabei sind 75 Prozent der Plätze für Österreicher, 20 Prozent für EU-Bürger und fünf Prozent für Maturanten aus Drittländern reserviert.
Die Medizin-Unis Wien und Innsbruck, die beide den in der Schweiz entwickelten EMS-Test (Eignungstest für das Medizinstudium) einsetzen, geben die Reihung Anfang August bekannt. Die Medizin-Uni Graz hat Ergebnisse bis spätestens 29. Juli angekündigt. Der EMS soll ähnlich einem Intelligenztest die intellektuellen Fähigkeiten aus zehn Bereichen abfragen, etwa Merkfähigkeit von Texten und Figuren, Interpretieren von Tabellen oder räumliches Vorstellungsvermögen.
Die Aufnahmetests fanden in den Messehallen von Wien und Innsbruck und der Grazer Stadthalle statt. Mitgenommen werden durften nur Stifte und Verpflegungen. Die unterschiedliche Reihenfolge der Fragen und 200 als Aufsichtspersonal eingesetzte Medizin-Studenten sollten Schummeln verhindern. Der Test kommt gut an: Bei einer Urabstimmung an der Medizinuniversität Wien bei den vergangenen Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) haben sich 72 Prozent der Wähler für eine Beibehaltung des EMS ausgesprochen.
Neuerung bei Aufnahmetest der Med.-Uni Graz
Neu beim siebenten Aufnahmetest der Grazer Med Uni war am Freitag die Teilnahme der Bewerber für das Studium der Pflegewissenschaften. Von 105 angemeldeten Prüflingen waren 64 gekommen. Außerdem sah das Auswahlverfahren für angehende Zahnmediziner eine zusätzliche Hürde in Form eines manuellen Tests vor: „Die Männer und Frauen bekommen einen Draht und eine Zange zur Verfügung gestellt und müssen damit ein vorgegebenes Muster so gut wie möglich nachbiegen. Außerdem müssen sie von Hand eine komplexe Zeichnung spiegelverkehrt nachzeichnen,” erklärte Vizerektor Gilbert Reibnegger. An den Medizin-Unis Wien und Innsbruck gibt es keine solche Tests.