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Mehr Bergrutsche durch Erwärmung

Von Georg Breuer

Wissen

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Wärmeres Klima bedeutet, dass sich die Permafrostgrenze im Gebirge nach oben verschiebt. Dadurch wächst die Gefahr von Muren und Bergrutschen in Regionen, die bis dahin als sicher galten.

Messungen in Bohrlöchern in europäischen Gebirgen zeigen, dass die Temperaturen im Inneren der Böden um bis zu zwei Grad Celsius angestiegen sind, berichtete Charles Harris von der Universität Cardiff, Großbritannien, der zurzeit als Leiter des Projekts PACE (Permafrost and Climate in Europe) tätig ist jüngst im "New Scientist".

Permafrostböden sind Böden, die permanent, also das ganze Jahr hindurch, gefroren bleiben und im Sommer nur an der Oberfläche auftauen. Solche Böden sind hart, fast wie Stein, und sehr stabil. Sobald sie nicht nur an der Oberfläche, sondern ganz auftauen, können sie bei starken Belastungen, etwa langem Regen, viel leichter ins Rutschen geraten.

Bei der Beurteilung der Sicherheit von Baustellen und Bauplätzen im Gebirge sollte das unbedingt berücksichtigt werden. Viele Stellen, die heute noch als sicher gelten, werden in einigen Jahrzehnten von solchen Murenabgängen und Bergrutschen betroffen sein. .