110 Liter pro Kopf: Das ist der statistische Wert, den Herr und Frau Österreicher im vergangenen Jahr an Bier konsumiert haben - um 1,5 Liter mehr als 2002. Der Gesamtausstoß der heimischen Brauwirtschaft legte um 1,8% auf 8,89 Mill. Hektoliter zu.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Den gestiegenen Verbrauch führt Johann Sulzberger, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs, einerseits auf die Hitze des vergangenen Sommers zurück, andererseits meinte er gestern in einer Pressekonferenz: "Das Schönwetter allein kann's nicht gewesen sein." Sulzberger glaubt an eine Trendwende beim Trinkverhalten der ÖsterreicherInnen.
Getrübte Freude
Weniger Begeisterung zeigte der Obmann, als die Sprache auf Road Pricing und Biersteuer kam: Es sei Sache des Unternehmens und nicht des Verbandes, ob auf die durch das Road Pricing verursachte Mehrkosten mit Einsparungen geantwortet würde. "Irgendwann wird ein Teil davon beim Konsumenten landen müssen." Der Trend der KonsumentInnen zu "Convenience" - sprich: Dosen statt Flaschen - könnte durch das Road Pricing verstärkt werden.
Zur am Dienstag verabschiedeten Steuerreform, die auch eine Absenkung der Biersteuer beinhaltet, meinte Sulzberger: "Wir Bierbrauer sind bescheidene Leute. Aber wir werden alles daran setzen, um die Steuer weiter herabzusetzen. Ein besseres Lobbying haben wir bisher nicht zu Stande gebracht." Bei der bedeutendsten Biersorte mit 12 Grad Stammwürze sinkt die Biersteuerlast von 24,96 Euro auf 24 Euro pro Hektoliter - in Deutschland liegt sie allerdings bei 9,44 Euro.
Könnten sogenannte "Kofferraumimporte" durch die noch immer vergleichsweise hohe Steuer und in Folge der EU-Erweiterung verstärkt werden? Sulzberger: "Als einzige wirkliche Herausforderung betrachte ich Tschechien. Da könnte die eine oder andere Kiste über die Grenze kommen."