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Mehr Billig-Wein exportiert

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Heimische Wein exporte stiegen wegen guter Ernte 2008 um 5 Prozent im Vorjahr. | Fasswein legte um zwölf Prozent zu. | Wien. Während die heimischen Exporte im Vorjahr um 20 Prozent eingebrochen sind, stiegen die Wein-Exporte wertmäßig um 5,3 Prozent. Die ausgeführte Menge wuchs sogar um 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2008, wie die Österreich Wein Marketing (ÖWM) am Freitag mitteilte. Im Dezember 2009 hatte man noch mit einem knappen "Halten" des Vorjahresresultates gerechnet.


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Preise unter Druck

Besonders stark gestiegen sind die Exporte von günstigem Fasswein: Mit 30 Millionen Litern wurden 37 Prozent mehr ausgeführt als im Jahr davor, der Wert wuchs um zwölf Prozent auf 16,1 Millionen Euro.

Das große Exportplus erklärt ÖWM-Pressesprecherin Susanne Staggl mit der sehr großen Ernte aus dem Jahr 2008, die im Vorjahr vermarktet wurde. "Wenn sehr viel Wein produziert wird, versuchen die Winzer den Überschuss im Ausland als günstigen Fasswein zu vermarkten, um den heimischen Markt zu entlasten", erklärt Josef Glatt, Direktor des österreichischen Weinbauverbandes.

Der Fasswein wird als Grundwein für Sekt verwendet oder als einfacher Wein (früher Tafelwein) vermarktet. Da international die Fasswein-Preise gesunken sind, sank auch der durchschnittliche Literpreis der heimischen Exporte im Vorjahr von 66 auf 53 Cent.

Um einen Cent gestiegen ist hingegen der Durchschnittspreis bei Flaschenweinen - auf 2,60 Euro pro Liter. Auch die Menge der für die Winzer lukrativeren Flaschenwein-Exporte legte um 3,7 Prozent auf 39,5 Millionen Liter zu. Der Wert stieg um 4,4 Prozent auf 103 Millionen Euro.

Schrittmacher dieser Entwicklung sind laut ÖWB Schlüsselmärkte wie Deutschland, wo fast 60 Prozent der heimischen Weinexporte landen, und die Schweiz, aber auch aufstrebende Exportmärkte wie die Niederlande, Schweden und Japan. Auch in China, wo der Weinmarkt derzeit weltweit am schnellsten wächst, versuchen die heimischen Winzer auf lange Sicht Fuß zu fassen. Für heuer rechnet Staggl damit, dass die Winzer wegen der aufgrund des Hagels unterdurchschnittlichen Ernte 2009 vor allem Flaschenweine exportieren.