Georg Wick, Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), sprach gestern in einer Pressekonferenz über eine gute, aber dennoch lückenhafte Budgetlage.
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Das Budget zur Förderung österreichischer Forschungsprojekte ist in den letzten Jahren um 25 Prozent gestiegen. 123 Mio. Euro konnten für das Jahr 2004 bewilligt werden. 40 Mio. Euro stellte erstmals die Nationalstiftung zur Verfügung, 71 Mio. Euro kamen vom Bund. Weitere 16,5 Mio. Euro gab es für beauftragte Projekte, wie die NANO-Initiative, das "Hertha Firnberg Programm" für Frauen oder den "Wittgenstein-Preis".
Eine "erfreuliche Entwicklung" für Georg Wick, dennoch stehe sie "leider" im Widerspruch zu den Bewilligungsraten, die bei den Einzelprojekten gefallen sind. Wick: "Mittlerweile werden nur noch 36,2 Prozent der beantragten Projekte bewilligt, von der beantragten Projektsumme werden nur noch 28,5 Prozent ausgeschüttet".
Als Grund dafür nennt Präsident Wick die Zunahme der Forschungsaktivität in Österreich, die mit wünschenswerten 130 Mio. Euro im autonomen Bereich bewältigbar wäre. "In Europa gibt es kaum ein Land, das mit seinem intellektuellen Potenzial so schlecht umgeht wie wir", meinte Wick. Rund ein Viertel der beantragten Projekte, vor allem von jungen Forschern, könnten nicht realisiert werden; ganz zu schweigen von der Notwendigkeit von Kinderbetreuungsgeld für Frauen in der Forschung.
Georg Wick, der für die nächste Wahl am 8. Juni nicht mehr kandidiert, sieht die Nachwuchsförderung als Basis für "Exzellenz". Alle Forschungsgebiete werden gleich gefördert, auch der Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften wird nicht vernachlässigt. Jeder Österreicher zahlte im Jahr 2003 12,7 Euro für Forschung.