Zum Hauptinhalt springen

Mehr Menschen in allen Bundesländern

Politik

Die Statistik Austria hat die Ergebnisse der Volkszählung von 2021 präsentiert.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 1 Jahr in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Während 2001 noch Fragebögen ausgefüllt werden mussten, fanden die Volkszählungen 2011 und 2021 als sogenannte Registerzählungen statt. Dabei werden ausschließlich vorhandene Verwaltungsdaten verwendet. Damit geht Österreich innerhalb der EU voran, die Zählung aber fast spurlos an den Gezählten vorüber. Die Wohnsitzanalyse ergab, dass die Bevölkerungszahl zum Stichtag 31.10.2021 um 62.880 Personen geringer war als im ZMR ausgewiesen. An diesem Tag lebten 8.969.068 Menschen in Österreich, davon waren 7.401.924 österreichische Staatsbürger.

Das Ergebnis der Zählung hat zentrale Bedeutung für zahlreiche Rechtsnormen des Bundes und auch der Länder. Während die Wohnbevölkerung (die "Volkszahl") etwa für den Finanzausgleich herangezogen wird, errechnen sich aus der "Bürgerzahl" die Verteilung der Nationalratsmandate auf die Wahlkreise sowie die Regionalwahlkreise. Bei Letzeren könnte sich jeweils ein Sitz von Kärnten Ost nach Innsbruck-Land, von Niederösterreich Süd an die Thermenregion, von der Obersteiermark an die Weststeiermark und von Wien Süd nach Wien Nord verschieben.

Österreich altert weiter - aber langsamer

2013 wurde als Ergebnis der Volkszählung von 2011 etwa die Zahl der Mitglieder im Bundesrat von 62 auf 61 reduziert, damals verlor Oberösterreich ein Mandat. Dieses Mal könnte Wien aufgrund des Rückgangs der wahlberechtigten Bevölkerung einen Sitz in der Länderkammer verlieren. Die genaue Verteilung wird vom Innenministerium ermittelt.

Der Anteil jener Menschen, die keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, hat sich seit 2011 um 1,57 Millionen auf 17,4 Prozent erhöht. Die größte Gruppe sind Deutsche mit rund 213.000 Personen, gefolgt von 136.000 Rumänen. Während EU-Bürger zumindest auf Gemeindeebene und bei EU-Wahlen wahlberechtigt sind, haben Drittstaatsangehörige kein Wahlrecht. In Wien war der Anteil mit 31,9 Prozent Ausländer am höchsten.

Das Durchschnittsalter ist seit 2011 um 1,4 Jahre angestiegen und lag am 31.10.2021 bei 43,2 Jahren. Zwischen 2001 und 2011 betrug der Anstieg noch 2,2 Jahre. "Die männlichen Einwohner sind im Durchschnitt um 2,5 Jahre jünger als die weibliche Bevölkerung", schreibt die Statistik Austria in einer Presseaussendung am Freitag. Kundgemacht werden soll das endgültige Ergebnis der Registerzählung im Mai von Innenminister Gerhard Karner. (bs)