Die Bedeutung von Outsourcing nimmt zu: In den nächsten fünf Jahren wird der Markt für Auslagerungen allein in Österreich von derzeit 397 Mill. Euro auf rund 676 Mill. Euro wachsen.
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In Deutschland wird das Outsourcing-Volumen bis 2007 von 9 Mrd. auf rund 13,8 Mrd. Euro zulegen. Das geht aus einer Studie des Unternehmensberaters accenture hervor, die gestern präsentiert wurde.
Für die Erhebung wurden Telefoninterviews mit 200 Führungskräften aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz geführt. Jene 49 österreichischen Unternehmen, die accenture in die Studie aufgenommen hat, haben einen Umsatz von mindestens 125 Mill. Euro.
80% der Befragten haben bereits Erfahrung mit Auslagerungen gemacht. Der Fokus lag bisher auf kostenorientierten Auslagerungen von IT-Funktionen oder sekundären Bereichen wie Logistik oder Gebäudemanagement, erklärt Wolfgang Gattermeyer von accenture. 87% der Befragten konzentrieren ihre Outsourcing-Aktivitäten derzeit auf diese kerngeschäftsfremden Bereiche. Sensiblere Bereiche, die "die Unternehmenskultur direkt betreffen", wie Personalverwaltung, Customer Care, Call Center oder Rechnungswesen, spielten bisher eine untergeordnete Rolle, seien aber stark im Kommen, meint der Experte.
Der Markt sei derzeit auf dem Weg zu diesen strategischen Outsourcing-Projekten, die dem Management helfen, nicht nur Kosten zu sparen, sondern sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und das Risiko mit dem Partner-Betrieb zu teilen. "Langfristige Partnerschaften zur Steigerung des Unternehmenswertes werden die derzeit noch vorherrschende kurzfristige Kostenorientierung ablösen", glaubt Gattermeyer.
Bis dato scheint aber noch die Angst vor Kontrollverlust Unternehmen von Outsourcing abzuhalten, wie die Frage nach den Hindernissen bei Auslagerungsprozessen zeigt: Als schwierigste Hürden bezeichnen die befragten Manager in erster Linie die hohe Abhängigkeit von einem externen Dienstleister, die komplexe Prozessintegration sowie den Verlust von Know how im eigenen Betrieb.