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Mehr PR- als sportlicher Coup

Von Tamara Arthofer

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Allzu hohe Erwartungen sollte man in die in Österreich gastspielenden NHL-Spieler nicht setzen.


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Jetzt sind sie also im Anflug, die ersten NHL-Spieler, die die kommenden Wochen in Österreich zu bewundern sein werden. Nachdem die Graz 99ers am Montag den Sensationscoup mit Thomas Vanek gelandet haben, ließen sich die Vienna Capitals und Innsbruck nicht lumpen und gaben tags darauf die Verpflichtungen von Corey Potter von den Edmonton Oilers beziehungsweise Andreas Nödl von Carolina bekannt. Die Fans jubeln. Zurecht. Schließlich sieht man diese Spieler nicht alle Tage live in den heimischen Stadien.

Und natürlich gibt es sportliche Gründe, die die Verpflichtung von Spielern, die während des Lockouts in der NHL vor verschlossenen Türen stehen, rechtfertigen. Doch allzu hohe Erwartungen an sie können auch ganz schnell in Enttäuschungen münden. Ihnen bleibt wenig Zeit, sich an die neuen Rahmenbedingungen zu gewöhnen, und der Mannschaft wenig Zeit, sich auf die Neuankömmlinge einzustellen. Sie kommen nur für kurze Dauer und können von einer Minute auf die andere wieder weg sein. Der Glanz, der demnächst durch sie in die Erste-Bank-Liga kommt, ist ein vergänglicher, eine auch nur kurzfristige Planung unmöglich. Insofern ist das Engagement der NHL-Spieler in erster Linie ein (nicht ganz billiger) PR-Coup. Aber immerhin ein wirksamer.