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Mehr Teams, weniger Qualität

Von Tamara Arthofer

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Wissen Sie noch, wie das Spiel der ersten Champions-League-Runde zwischen dem OSC Lille und Bate Borisow ausgegangen ist? Nein? Dann sind Sie wohl in guter Gesellschaft.

Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Außer Statistik-Freaks sowie ausgewiesenen Lille- und Borisow-Fans dürften wohl die wenigsten die Antwort auf diese Frage (1:3) sofort parat haben. Die Champions League ist schon jetzt so groß, so umfangreich, so dicht, da wäre eine weitere Aufstockung, wie sie nun offenbar überlegt wird, wenig sinnvoll. In der Gruppenphase wird man alle zwei Wochen zwei Tage hintereinander mit jeweils acht Spielen beglückt - unmöglich, sich alles zu merken. Natürlich sind auch wahre Schmankerl darunter, doch die würden naturgemäß seltener, je mehr Klubs teilnehmen. Und mit dem Argument, dass man den kleineren Vereinen auf die große Bühne helfen und ihnen Spiele gegen die Topmannschaften ermöglichen will, braucht man gar nicht erst zu kommen. Oder will wirklich wer sehen, wie etwa Salzburg von Barcelona schwindlig gespielt würde?

Die Europa League bietet da eine brauchbare sportliche Alternative mit durchaus auch finanziellen Reizen (wenn man jetzt eben nicht Manchester City oder Bayern München heißt). Freilich kann und soll man über Modus und Vermarktung diskutieren. Sie gleich abzuschaffen und quasi in der Champions Leage aufgehen zu lassen, würde aber zu einer Lose-Lose-Situation führen. Für alle Beteiligten.

Außer vielleicht für die Uefa, die sich finanziellen Profit erhofft. Einen anderen Sinn können solche Überlegungen kaum haben.