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Verschworene Einheit, starkes Kollektiv, Mannschaft mit Leidenschaft: All diese Begriffe hat man vor der U21-EM-Premiere über Österreichs Nationalteam gehört - und am Montag beim glanzvollen 2:0-Erfolg über Serbien bestätigt gesehen. Wann hat man zuletzt schon eine rot-weiß-rote Auswahl so selbstbewusst, so kampf- und spielstark und so für den gemeinsamen Erfolg bei einem Endrunden-Turnier auftreten sehen? Bei den A-Herren, die zuletzt (Stichwort Israel) genau die eingangs erwähnten Attribute vermissen haben lassen, muss man lange, lange - bis zu den WM-Endrunden 1978 und 1982 - zurückblicken; im Nachwuchsbereich ist die Paul-Gludovatz-Truppe von 2007 (U20-WM-Vierte) vielen noch ein Begriff; und nicht zu vergessen die Damen-EM-Elf, die 2017 in Holland mit Team- und Kampfgeist vom Underdog zum Sensationsteam mutierte (und Endrang drei eroberte). So lassen sich auch Nachwuchskaliber wie Serbien (U20-Weltmeister 2015, U21-EM-Dauergast) biegen, die ob ihrer Einzelspieler vorab zum Turnier(geheim)favoriten gestempelt worden waren.
Doch Luka Jovic und Co., der mit 60 Millionen Euro Marktwert das ganze ÖFB-U21-Team überragt, verloren schon nach gut einer Stunde die Lust am Fußballspielen - und ließen sich zu einigen Frustfouls hinreißen. Kein solches war freilich jenes an Hannes Wolf, das zwar mit Knöchelbruch brutale Folgen hatte, was aber eher aus der schicksalhaften Verdrehung des Sprunggelenks resultierte (und Rot nach Videobeweis gab es wegen Torraubs). Auch wenn Wolf ob seiner individuellen Klasse im EM-Turnier fehlen wird, zu gewinnen gibt es für Österreich ohnedies nur etwas als Kollektiv. Da braucht man sich aber eh keine Sorgen zu machen.