Volk leidet unter den Verletzungen der Menschenrechte. | Wien. Der mexikanische Staat sei nicht in der Lage, die Menschenrechte im Land zu garantieren, beklagt Raúl Vera López, Bischof der an die USA grenzenden Diözese Saltillo. Der gerade auf Einladung der Dreikönigsaktion und der Mexiko-Plattform in Wien weilende Geistliche gilt als einer der profiliertesten Ankläger sozialer Ungerechtigkeit. Er kann jene verstehen, die Mexiko als "gescheiterten Staat" ansehen, in dem die Macht an das organisierte Verbrechen übergegangen sei.
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Mit Duldung und sogar Unterstützung aus höchsten politischen Kreisen verübten paramilitärische Gruppen Menschenrechtsverletzungen, gegen die Drogenkartelle würde nur zum Teil vorgegangen. Massaker und Vergewaltigungen gegenüber der Zivilbevölkerung, vor allem an Indigenas, seien vom Obersten Gerichtshof nicht geahndet worden.
Die Bildungschancen seien, so Vera López, in Mexiko gering, viele Kinder stellen den Schulbesuch ein, weil sie ihren Eltern bei der Arbeit helfen müssen. Jugendliche würden daher oft zu Kriminellen oder zu Migranten. Die Migration und der sich für Mexiko sehr negativ auswirkende Freihandelsvertrag seien die großen ungelösten Probleme mit dem Nachbarstaat USA.