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Mexiko strebt geringere Abhängigkeit von USA an

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Mexikos Wirtschaft ist von den USA abhängig. Im Norden befindet sich die "Maquiladora-Industrie", in der zu billigen Lohnkonditionen Halbfertigprodukte montiert und zu 90% in die USA re-exportiert werden. Die Landwirtschaft ist mit den US-Konzernen nicht konkurrenzfähig. 1,5 Millionen Mexikaner pendeln täglich in die USA. Viele migrieren - meist auf illegalem Weg - in die Staaten, weil sie in Mexiko nicht mehr genug zum Leben haben.


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Während etwa Brasiliens Wirtschaftsbeziehungen auf Lateinamerika, die USA, Europa und Asien aufgeteilt sind, spielen sich 87% der Importe und Exporte zwischen den USA und Mexiko ab. "Auch das ist ein Grund, weshalb ich in Österreich bin: Mexikos Wirtschaft soll eine größere Diversifizierung erreichen", meinte am Freitag der mexikanische Wirtschaftsminister Fernando Canales Clariond im Rahmen seines Wien-Besuchs.

Er erklärte aber auch, dass Mexiko ein "Nutznießer des Globalisierungsprozesses" sei. Freihandelsabkommen wie die NAFTA (nordamerikanisches Freihandelsabkommen zwischen Mexiko, den USA und Kanada) würden sich positiv auf die Wirtschaft auswirken. Die Regierung unter Präsident Vicente Fox hofft heuer auf ein Wirtschaftswachstum von 4%.

Nicht alle sind mit dem neoliberalen Kurs einverstanden: "Die sozialen und ökonomischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf das alltägliche Leben der Mexikaner erkennt Fox nicht", kritisierte kürzlich Gilberto Lopez y Rivas, ehemaliger Parlamentsabgeordnete der Partei der Demokratischen Revolution (PRD).