Wählerströme bei Landtagswahl in Oberösterreich mit einigen Überraschungen.
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Auch der Wahlsieger in Oberösterreich, die ÖVP, hat am Sonntag Wählerstimmen verloren. Dies deshalb, weil die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl doch deutlich unter jenem hohen Wert von 2015 lag, als 81,63 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahlurne schritten. Diesmal waren es laut Schätzung der Arge Wahlen am Sonntagabend 76,9 Prozent. Laut der Wählerstromanalyse von Sora war es vor allem eine Wanderung von FPÖ-Wählern in Richtung der ÖVP, die Landeshauptmann Thomas Stelzer doch jubeln ließ. Bemerkenswert ist die Analyse für die Corona-Protestliste MFG.
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Die Liste "Menschen, Freiheit, Grundrechte", kurz MFG, hat ihre rund 51.000 Stimmen aus allen Lagern lukrieren können und interessanterweise kaum aus dem Lager der Nichtwähler im Vergleich zu 2016. Das war bei der Nationalratswahl 2013 beim Team Stronach oder vier Jahre danach bei der Liste Pilz/Jetzt noch anders. Diese Parteien konnten damals einige Tausende ehemalige Nichtwähler überzeugen. Zu MFG übersiedelten diesmal fast genauso viele Wählerinnen und Wähler von der ÖVP wie von der FPÖ. Von den anderen Parteien zwar in absoluten Zahlen deutlich weniger, allerdings kam Schwarz-Blau vor sechs Jahren auf rund doppelt so viele Stimmen wie Grünen, SPÖ und Neos.
Dass bei der FPÖ, die in Oberösterreich zehn Prozentpunkte einbüßte, viele Wähler von 2015 diesmal daheim blieben, ist naheliegend, laut Sora hat aber die SPÖ aber sogar mehr an das Lager der Nichtwähler abgeben müssen als die Freiheitlichen. Insgesamt verloren die Sozialdemokraten rund 10.000 Stimmen, das Plus bei den Prozenten resultiert auch bei der SPÖ aus der geringeren Wahlbeteiligung. Zu erwähnen ist, dass sich in der SPÖ-Wählerschaft überproportional viele ältere Personen befinden. In die Berechnung von Sora werden auch Verstorbene seit der vergangenen Landtagswahl berücksichtigt.
Grüne und Neos konnten beide auch tatsächlich mehr Stimmen im Vergleich zu 2015 holen, wobei ein Großteil davon frühere ÖVP-Wählerinnen und -Wähler waren. Auch in absoluten Zahlen gab die Volkspartei laut Sora an keine Partei so viele Stimmen ab wie an die Grünen. Die Neos konnten von den Grünen mehr Wähler loseisen als von der ÖVP, auch das ist ein wenig überraschend, zumal die Grünen deutlich kleiner sind. (sir)