Forscher zeigen, wie ein Ökosystem aus dem Lot wiederhergestellt werden kann.
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Bodenmikroorganismen könnten der Schlüssel zur Wiederherstellung geschädigter Böden sein, die durch den Menschen und den Klimawandel stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das berichten Forscher der Wageningen University in den Niederlanden im Fachmagazin "Science".
Böden fungieren als Filter und Wasserspeicher. Zudem dienen sie Pflanzen und anderen Organismen, die Energie- und Nahrungsquelle vieler Lebewesen sind, als Lebensgrundlage. Viele der wichtigen Ökosystemleistungen, die der Boden erbringt, ergeben sich aus dynamischen Wechselwirkungen zwischen dem Leben im Erdreich und den biochemischen und physikalischen Vorgängen im Boden.
Obwohl sich ein gesundes Ökosystem weitgehend selbst erhält, können sich Veränderungen in der Landebewirtschaftung oder im Klima drastisch auf die Funktionsweise des Bodens und die von ihm erbrachten Leistungen auswirken. Die Verschlechterung der Bodenqualität aufgrund menschlicher Aktivitäten kann die hydrologische Funktion beeinträchtigen, die eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf spielt.
Bisher war zwar bekannt, dass die Mikroorganismen, die den Boden bewohnen, die Hydrologie beeinflussen, aber die Rolle der dortigen Mikrobiota bei der Bildung und der Erhaltung des Bodens ist noch nicht vollständig geklärt. Einen wichtigen Schritt weiter ist nun das Team um die Biologin Oksana Coban gekommen.
Filter und Wasserspeicher
Die Forscher geben in ihrer Arbeit nicht nur einen Überblick über die wachsende Zahl an Belegen, die das Potenzial der Nutzung von Bodenmikroben in modernen Technologien zur Bodensanierung unterstreichen, sondern erörtern auch, welche Gruppen von Mikroorganismen das größte Potenzial für die Wiederherstellung der Böden haben.
Sie verhelfen ihnen dazu, wieder als Filter und Wasserspeicher dienen zu können, und fördern zusammen mit neuen organischen Stoffen das Pflanzenwachstum und damit die weitere Wiederherstellung des Ökosystems, schreiben die Forscher.