Die Lage in Bangkok ist weiterhin gespannt. Zunächst gab Armeechef Anupong Paojinda bekannt, dass Premier Somchai Wongsawat das Parlament auflösen und vorgezogene Neuwahlen ausschreiben werde. Dieser dementierte jedoch umgehend. Somchai hält sich derzeit im Ausland auf und soll heute zurückkommen. Die Demonstranten der Volksallianz für Demokratie (PAD) halten den Flughafen von Bangkok weiterhin besetzt.
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Der Armeechef forderte die Demonstranten auf, ihre seit Wochen anhaltenden Proteste zu beenden und den Flughafen zu räumen. Eine Machtübernahme schloss er aus: "Wenn ein Putsch alle Probleme lösen könnte, würde ich es tun. Aber es wird nichts lösen", sagte Anupong nach Beratungen mit Regierungsvertretern.
Das Militär hatte bereits vor zwei Jahren den damaligen Regierungschef Thaksin Shinawatra aus dem Amt geputscht. Somchai Wongsawat gilt als dessen Vertreter im Land, Thaksin selbst befindet sich in London im Exil.
Reisen abgesagt
Aufgrund der Besetzung des Flughafen waren rund 4000 Reisende auf Verbindungen. Flughafendirektor Serirat Prasutanont sagte, man verhandle mit den Demonstranten, um einigen Reisenden den Abflug zu ermöglichen.
Deutsche Veranstalter führen zur Zeit keine Reisen nach Thailand durch. Meiers Weltreisen und Dertour teilten mit, alle für Mittwoch und Donnerstag geplanten Reisen mit Flug nach oder über Bangkok seien storniert worden. Das betreffe etwa 200 Kunden. Direktflüge nach Phuket fänden wie geplant statt.
Die Lufthansa leitete am Mittwoch ihren täglichen Flug in die thailändische Hauptstadt nach Kuala Lumpur in Malaysia um. Von dort aus werde die weitere Entwicklung genau beobachtet. Man hoffe, den Jumbo B747 mit mehr als 300 Passagieren in den nächsten Stunden doch noch nach Bangkok fliegen zu können, teilte ein LH-Sprecher mit.