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Gaspipeline soll ab 2015 im Einsatz sein. | Brüssel.Die unter OMV-Federführung geplante Nabucco-Gaspipeline hat einen wichtigen Schritt zur Realisierung genommen. Am Montag wurden vorläufige Finanzierungszusagen über 4 Milliarden Euro mit der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und dem Weltbank-Ableger International Finance Corporation abgeschlossen. Damit wäre die Hälfte der Investitionskosten von 7,1 bis 8,7 Milliarden Euro gedeckt. Damit sei die Pipeline auf gutem Weg, ab 2015 einsatzbereit zu sein, so OMV-Vorstand Werner Auli.
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"Kein Gas aus Iran nötig"
Starten solle die Pipeline mit einem Transportvolumen von 18 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr, erklärte Nabucco-Geschäftsführer Reinhard Mitschek. Davon sollen 8 Milliarden Kubikmeter aus Aserbaidschan und 10 Milliarden aus dem Irak kommen. In voller Ausbauphase würden 50 bis 60 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr aus der Kaspischen Region und dem Irak eingespeist. 30 bis 40 Milliarden würden die EU erreichen. Das entspreche nur fünf Prozent des europäischen Erdgasverbrauchs, so Mitschek. Doch handle es sich um eine wichtige Diversifizierung bei der Gasversorgung.
Russland treibt unterdessen das Konkurrenzprojekt South Stream voran. Ohne Gas aus dem Iran werde sich Nabucco nicht rechnen, betonen russische Diplomaten. Auli wollte Russland dagegen nicht als Mitbewerber sehen. Mit South Stream versuchten die Russen das Transitland Ukraine zu umgehen, sagte er. Es gebe keine Notwendigkeit, die Einspeisung von iranischem Gas zu erwägen, meinte der OMV-Vorstand mit Blick auf die EU-Sanktionen gegen Teheran.