Südosteuropa und Russland nunmehr im | Kapitalerhöhung | | Wien. Der Expansionshunger der Immoeast in den boomenden Ostmärkten ist offenbar noch lange nicht gestillt. Seit kurzem fährt die börsenotierte Osteuropa-Tochter des Wiener Immobilien-Konzerns Immofinanz ein neues Mega-Investitionsprogramm. Ein rund 6 Mrd. Euro schwerer Brocken wird dabei ins Rollen gebracht.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Einen Teil der Investitionen finanziert die Immo-east über eine große Kapitalerhöhung, für die gestern, Mittwoch, der Startschuss fiel. "Hier geht es um rund 3 Milliarden Euro, die wir aufbringen wollen", so Vorstandschef Karl Petrikovics vor Journalisten.
Hat die Immoeast bisher vor allem in Projekte in den "klassischen" Ländern Zentral- und Osteuropas investiert, wird der geographische Fokus nun verstärkt auf Südosteuropa (primär Rumänien und Bulgarien) und auf Russland und die Ukraine gerichtet. Dort erwartet sich Petrikovics mittelfristig weit höhere Renditen als in Zentral- und Osteuropa. Mehr als drei Viertel der geplanten Investitionssumme sind daher für die Balkan- und GUS-Länder bestimmt.
Den größten Teil des Geldes will Petrikovics für Einzelhandelsflächen (61 Prozent) und Büro-Immobilien (30 Prozent) springen lassen. 5 Prozent der vorbereiteten Investitionen entfallen auf Logistik-Objekte - und 4 Prozent auf Wohnungen.
Entwicklungsprojekte
Außerdem geht die Immo-east zusammen mit Partnern wesentlich stärker als bisher in Entwicklungsprojekte. Rund zwei Drittel der Neuinvestitionen sollen in Objekte fließen, die noch in Planung oder in Bau sind. Das verspricht zwar fette Mieterträge, erhöht gleichzeitig aber auch das Risiko eines geschäftlichen Flops.
Nach dem letzten Investmentprogramm - es brachte 5,3 Milliarden auf die Waage und wurde im Jänner vorzeitig abgeschlossen - verfügt die Immoeast derzeit über ein Immobilienvermögen von 7,2 Mrd. Euro. Mit dem neuerlichen Investitionsschub will Petrikovics nochmals einen Riesenschritt nach vorne machen und es in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren auf mehr als 12 Mrd. Euro hebeln.
Zweitnotiz in Warschau
Neben Wien wird die Immoeast ab 25. Mai - nach dem Abschluss ihrer Kapitalerhöhung - auch an der Börse in Warschau gelistet sein. "Die Immoeast ist in wirtschaftlicher Hinsicht eine reine Ost-Aktie, hat aber bisher nur im Westen notiert", will Petrikovics mit der Zweitnotiz der steigenden Zahl von Immoeast-Aktionären aus Osteuropa nun Rechnung tragen.
Die angelaufene Kapitalerhöhung ist vom Volumen her die bisher größte an der Wiener Börse und laut Petrikovics auch "die größte, die eine Immobiliengesellschaft in Kontinentaleuropa jemals durchgeführt hat".
Die Zeichnungsfrist läuft noch bis 21. Mai. Verkauft werden bis zu 277,9 Millionen neue Aktien zu maximal je 12 Euro.
Die börsenotierte Mutter Immofinanz wird zur Gänze mitziehen (damit sich ihre Mehrheit nicht verwässert), braucht selbst jedoch keine Kapitalspritze, weil sie nach einer Wandelanleihe zu Jahresbeginn noch genug Geld in ihren Kassen hat.