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Milliardenpoker: Harte Bandagen im Wettgeschäft

Von Helmut Dité

Analysen

Es geht um sehr, sehr viel Geld - daher wird mit harten Bandagen gekämpft. 40 Euro pro Kopf und Jahr setzen die Deutschen für Sportwetten ein - und sind damit gegenüber Engländern und Franzosen, die jeweils mehr als 700 Euro riskieren, noch zögerliche Anfänger in einer boomenden Branche. Die Österreicher bringen es in dieser Sparte immerhin schon auf 180 Euro pro Kopf und Jahr.


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Die deutschen Bundesländer wollen, so heißt es, "die Spielsucht bremsen" - aber vor allem wohl ihr Monopol schützen. Denn die staatliche "Oddset" setzte im Vorjahr 430 Millionen Euro um, die private Konkurrenz schaffte aber bereits 3,6 Milliarden Euro - darunter allein die jetzt verbotene österreichische "bwin" gut 500 Millionen.

Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) sind Beschränkungen der Spieltätigkeiten aus Allgemeininteressen wie Verbraucherschutz nur dann möglich, wenn sie "kohärent und systematisch zur Begrenzung der Wett-Tätigkeiten beitragen". Der Monopolist dürfte also gar nicht werben - während sich die Behörden wohl weiterhin bei den ausländischen online-Anbietern die Zähne ausbeißen.

Eine Liberalisierung - wie in Österreich - könnte der bessere Weg sein, gestehen mittlerweile auch deutsche Experten ein. Zumindest aus wirtschaftlicher Sicht: Dann würde wenigstens nicht der Großteil des Wett-Umsatzes in den Graumarkt des Internets fließen, sondern im Land bleiben und sich auch für den Fiskus auszahlen.