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Atlético Madrid, Sheffield Wednesday - und nun ein österreichischer Sechstliga-Verein. Es klang wie ein Märchen aus tausendundeiner Nacht, das der ORF am Mittwoch verkündete. Ein aserbaidschanischer Großinvestor soll beim WS Ottakring mit Millionen eingestiegen sein und diesen unter dem Namen FC Karabakh Wien in die Bundesliga führen wollen. Demnach sei der Verein nun quasi ein Schwesternklub des spanischen Meisters, der ja auch mit Geld aus Aserbaidschan finanziert werde; ein Freundschaftsspiel sei ebenso geplant wie namhafte Einkäufe und sogar die Errichtung eines Trainingszentrums. Dabei weiß niemand, wie viel und wer beim so zu plötzlichem Ruhm gekommenen Oberligisten überhaupt investiert. Klubsprecher Muhammet Usta wollte dazu nur so viel sagen: "Wir sind eine Familie." Aha.
Ein Blick zurück bringt zumindest etwas Licht ins Dunkel des Wiener Unterhausfußballs: Der SK Karabakh versteht sich laut Aussendung auf Initiative von aus Aserbaidschan stammenden Fußballfans als "internationaler Sportverein mit Spielern und Funktionären aus allen Ländern der Welt", dessen Ziel es sei, den Fußball zu fördern und die Mannschaft nach oben zu bringen. Nachdem man zunächst in der zweiten Klasse hatte starten wollen, ergab sich mit dem Einstieg beim WS Ottakring eine Möglichkeit, höher zu spielen, nun wolle man unter dem neuen Namen FC Karabakh durchstarten. Klingt ja alles recht schön. Doch vor großspurigen Ankündigungen von Millioneninvestoren sollte man gewarnt sein. Nicht selten suchten Klubs diese vergeblich, wenn’s dann ans Zahlen ging - und mitunter beschäftigten solche Fälle dann auch die Behörden.