Zum Hauptinhalt springen

Mit 1 PS bis zur Grenze

Von Sissi Eigruber

Europaarchiv

Nach Zeiten der Abschottung wird in den Grenzregionen auf eine verstärkte Kooperation mit unseren neuen EU-Nachbarn gesetzt. Insbesondere die Tourismusbranche versucht, mit grenzüberschreitenden Angeboten an Terrain zu gewinnen. Die Idee vom Wandern, Radeln und Reiten über die Landesgrenzen hinweg sind weitverbreitet, doch die Umsetzung bleibt vorerst schwierig und gelingt nur vereinzelt.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Mehrere Tage lang auf dem Rücken eines Pferdes durch die Landschaft reiten - das wünschen sich immer mehr Reiter. "Wanderreiten in Österreich boomt", erklärt Oswald Schwarz, Referent vom Bundesfachverband für Reiten und Fahren Österreich. Manche Reiter wären sogar wochenlang durch verschiedene Länder unterwegs. Zur Zeit sei etwa eine Gruppe aus Italien durch Österreich unterwegs - sie wollen bis nach Norddeutschland reiten. Innerhalb der EU sei dies inzwischen unproblematisch, nur an der EU-Außengrenze heißt es meistens noch umdrehen.

In Österreich seien es daher erst ein paar Betriebe, die fallweise grenzüberschreitende Ausritte anbieten, so Schwarz. Denn der Grenzübertritt per Pferd sei eher problematisch: Neben bestimmten Papieren und Impfnachweisen für die Rösser muss auch ein Veterinär direkt an der Grenze sein Okay geben.

In der Steiermark nimmt sich der Verein "Hufeisentour" der besseren Vermarktung des Wanderreitens an und bemüht sich um den Ausbau des Reitnetzes, das bisher rund 550 Kilometer umfasst. "Über die Grenze geht es noch nicht", meint Bruno Rotschädl, aus der Südsteiermark, der eine "Grenzlanderlebnistour" anbietet. Bürokratie und Kosten für den Grenzübertritt per Pferd seien noch zu hoch, aber schon nächstes Jahr möchte er eine Tour nach Marburg anbieten. Mit dem Reitverband in Slowenien gab es bereits die ersten Kooperationsgespräche. Weitwanderwege gebe es genug, so Rotschädl, allerdings dürfe auf diesen Wegen nicht geritten werden. "Das wäre unser größter Wunsch, dass diese Wege für das Reiten freigegeben werden".

http://www.hufeisentour.at