Ölkonzerne im Ethiktest - OMV im Mittelfeld. | Wien. Wer mit gutem Gewissen tanken will -kann das nicht: Das ist ein Ergebnis des Ethik-Tests "Tanken mit Moral", der im Auftrag europäischer Verbraucherorganisationen - darunter der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) - durchgeführt wurde.
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Die belgische Research-Agentur Stock at Stake wertete Dokumente von 20 Ölkonzernen und 14 Ölhandelsfirmen hinsichtlich Umweltmanagement (etwa Verschmutzung und Emission von Treibhausgasen), soziale Standards (wie Mindestlöhne, Kinderarbeit, Rechte indigener Völker) und Informationsoffenheit aus. Der VKI publizierte die Ergebnisse der in Österreich tätigen Unternehmen BP, Shell, Conoco Philipps (Jet), Eni (Agip), Exxon (Esso), OMV (OMV, Avanti, Stroh) und der Handelsfirma Avia.
"Super ist eine Benzinsorte, aber keins der Resultate", kommentierte VKI-Geschäftsführer Franz Floss das Ergebnis am Mittwoch vor Journalisten. Zwar schnitten BP und Shell besonders gut ab, Floss betonte aber, dass die Basis des Tests der jeweilige Branchendurchschnitt war. "Untersucht wurde, welches Unternehmen besser oder schlechter als der Standard ist - wir aber hoffen, dass sich der Standard generell bessert", meinte Floss.
BP punktet im Vergleich zu den anderen im Umwelt-, Shell im Sozialbereich. Floss: "Es gab genug Unfälle, aus denen beide Unternehmen gelernt haben dürften." Exxon und Conoco Phillips befinden sich im unteren Drittel, Nachzügler ist Eni.
Die OMV liegt im Mittelfeld der nationalen Rangliste. Der Konzern punktet zwar im sozialen Bereich, im Vergleich zu BP und Shell seien die Umweltaktivitäten aber wenig ambitioniert, heißt es vom VKI. Das sieht die OMV anders: "Wir verstehen uns als transparentes Unternehmen, das auch im Umweltbereich sehr engagiert ist", meinte Thomas Huemer, OMV-Pressesprecher, gegenüber der Wiener Zeitung .
Mit gutem Gewissen kann laut Floss jedenfalls nicht getankt werden - "aber mit besserem".