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Pensionskasse will ab Februar erstmals in Wohnbauanleihen investieren.
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Wien. In Österreich finanziert sich der Wohnbausektor derzeit vor allem aus öffentlicher Wohnbauförderung, Bausparkassen und Wohnbaubanken sowie Eigenkapital der gemeinnützigen Bauträger. Dies könnte sich in den nächsten Jahren allerdings ändern: Wenn im Zuge des Sparpakets tatsächlich die Wohnbauförderung gekürzt wird - wie es der Rechnungshof angeregt hat -, braucht es neue Geldquellen.
Immerhin beträgt der Bedarf an neuen Wohnungen österreichweit mindestens 45.000 Neubaueinheiten pro Jahr, inklusive einer Reserve bis zu 52.000. "Fehlt eine Milliarde, dann fehlen Eigenmittel für zehn- bis elftausend Wohnungen, keiner weiß, wer das finanzieren können wird", sagte Josef Schmidinger, Chef der s Bausparkasse und Vorstand der s Wohnbaubank. Als mögliche Partner könnte er sich die Vorsorgekassen, die Versicherungswirtschaft oder Immobilienfonds vorstellen - und die 17 österreichischen Pensionskassen. Hier wird es voraussichtlich im Februar schon einen ersten Probelauf geben: Eine - noch unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit gehaltene - Pensionskasse werde eine hypothekarisch besicherte Wohnbauanleihe der s Wohnbaubank kaufen, heißt es. Das Volumen sei noch nicht bekannt. Die Vorteile liegen für Schmidinger auf der Hand: Die Pensionskassen könnten in ihr Portfolio eine Portion Sicherheit hineinbringen; der Wohnbau würde profitieren. Um solche Transaktionen der Pensionskassen künftig zu forcieren, müssen laut Schmidinger auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen geändert werden. Etwa in der geplanten Novelle des Pensionskassengesetzes.
Erst vergangene Woche hatte Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensionskassen und Chef der zu Raiffeisen gehörenden Valida Vorsorge Holding, angedeutet, neben Staatsanleihen und Aktien auch verstärkt in kommunale und gemeinnützige Projekte zu investieren.