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Schon klar, den Song Contest auszurichten ist eine teure Angelegenheit. Auf jeden Fall mehr als 15 Millionen Euro werden abzüglich der großzügigen Unterstützung der Stadt Wien sowie Sponsoren und Ticketverkauf beim ORF als Minus hängen bleiben. Insider gehen sogar von noch mehr aus. Dennoch: Die Show, die der ORF dafür abgeliefert hat, spielt tatsächlich alle Stückerln - vor allem das geniale Licht- und Bühnenkonzept ist innovativ und einer Show von Weltrang würdig. Da hat man sich wahrlich nicht lumpen lassen. In diesem Lichte ist es besonders schade, dass der österreichische Beitrag mit den Makemakes da nicht mithalten kann. Eine durchschnittliche Ballade, bieder und fad, von Musikern vorgetragen, von denen man, bei allem Patriotismus und aller Wertschätzung, in Wahrheit kein zweites Stück hören muss. Ein Beitrag der Kategorie "eh okay" also. Aber mit "eh okay" reüssiert man eben nicht beim Song Contest. Das haben andere Länder ganz anders drauf, wie die beiden Halbfinale gezeigt haben. Da sind Beiträge glatt ausgeschieden, die deutlich besser waren als der österreichische. Klar wünscht man den Makemakes alles Gute - aber man muss kein Prophet sein, um zu spüren, dass sie viel Glück brauchen werden. Irgendwie beschleicht einen das Gefühl, dass genau das der Sinn der Vorauswahl gewesen sein könnte, nämlich sicherzustellen, dass der Kelch des ESC diesmal am ORF vorübergehen solle. Okay, der Beitrag wurde vom Publikum ausgewählt, aber - Hand aufs Herz - erinnern Sie sich noch an die anderen? Eben! Verständlich, aber dennoch schade.