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Mit Ehrgeiz träumt es sich leichter

Von Christoph Rella

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Janne Ahonen will es wieder wissen. Um sich den Traum von Olympiagold kurz vor Torschluss doch noch zu verwirklichen, hat der finnische Skispringer nun angekündigt, zum zweiten Mal nach 2009 wieder in den Leistungssport zurückzukehren. "Ich habe mich ein paar Jahre ausgeruht und bin wieder total frisch, nichts hält mich davon ab, jetzt alles zu geben", erklärte er.

Das ist sein gutes Recht. Und auch die Begründung scheint auf den ersten Blick nachvollziehbar, fehlt doch dem fünffachen Weltmeister und Sieger bei der Vierschanzentournee nur noch eine Olympia-Einzelmedaille im Wohnzimmerregal. Und der 35-Jährige weiß: Nach Sotschi 2014 wird der Zug in Richtung Edelmetall dieser Kategorie ein für alle Mal abgefahren sein.

Nur, ob es gelingen wird, steht auf einem anderen Blatt. Zwar konnte sich Ahonen bei seinem ersten Comeback vor dreieinhalb Jahren noch einmal zu einem zweiten Stockerlplatz bei der Vierschanzentournee aufschwingen, an seine weiten Rekordsätze von früher wusste er allerdings nicht anzuschließen.

Denn konkret liegt das Problem für den Finnen woanders - bei seinem selbstüberschätzenden Ehrgeiz. Schließlich ist auch bei der Konkurrenz der Wille, als Olympionike auf dem Podest zu stehen, seit Ahonens erstem Weltcupsieg vor 20 Jahren nicht geringer geworden.

Weswegen auch die Wetten auf Olympiagold für die Bewerbe in Russland 2014 wohl nicht auf den bereits biographierten, gealterten Sir des finnischen Teams, sondern auf Siegertypen wie Gregor Schlierenzauer lauten werden.

Aber träumen wird man ja wohl doch noch dürfen.