Zum Hauptinhalt springen

Mit Heinz Conrads aufgewachsen

Von Anton Silhan

Wissen

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Contra", die Ö1-Sendung für Kabarett und Kleinkunst, widmete sich Sonntagabend einem Radio- und Fensehliebling aus fast schon vergangenen Zeiten: Heinz Conrads, er hätte am Sonntag seinen 90. Geburtstag gefeiert. Unter dem Titel "Das hat schon der alte Novotny gesagt" nahm sich Franz Schuh in seinem Radioessay der "Legende zu Lebzeiten" an.

Kaum ein Künstler hatte in Österreich zu Lebzeiten mehr Präsenz als Heinz Conrads. Es ist keine Übertreibung, wenn nicht wenige der heute 50-Jährigen sagen, sie seien mit Heinz Conrads aufgewachsen. Mit seiner Radiosendung "Was gibt es Neues?" etwa, die zum familiären Sonntagvormittag gehörte wie der Gugelhupf zum Kaffee. 40 Jahre kam sie allsonntäglich in die heimischen Haushalte, auch ihre Adaption fürs Fensehen lief 30 Jahre lang am Samstagabend; beide von Heinz Conrads keineswegs nur "moderiert", sondern im wahrsten Sinn des Wortes gestaltet. "Es gibt Künstler, mit denen man aufwächst, Künstler, die zur Zeit gehören, die einem selber geschenkt wird", stellte Franz Schuh fest. "Sie helfen dabei mit, dass einem die eigene Zeit vertraut ist", auch wenn die Zeiten, von denen Heinz Conrads in seinem typischen Idiom sang, längst schon vergangen waren. "Das hat schon der alte Nowotny gesagt" und "Als Böhmen noch bei Österreich war" hießen damals die Hits.

Conrads war ein Volksschauspieler. In der Sendung wurde daher auch darauf hingewiesen, welch ursprüngliche Kraft dieser Künstler hatte. Das konnten all jene erkennen, die das Glück hatten, Heinz Conrads jenseits von Film, Funk und Fernsehen auf der Bühne zu erleben, in Nestroy-Rollen etwa oder als Kabarettist.