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Mit Kupferkugel gegen den Kometen

Von WZ Online

Wissen

Ein am Sonntag von der US-Raumsonde "Deep Impact" abgeschossenes Kupferprojektil ist am Montag wie geplant auf dem Kometen Tempel 1 eingeschlagen. Am US-Nationalfeiertag traf das Geschoss namens "Impactor" auf der Kometenoberfläche auf, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA im kalifornischen Pasadena erklärte. Erste Analysen zeigen, dass der Komet aus einer Mischung von Wasser- und Kohlendioxideis besteht.


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Nach Angaben von Mitarbeitern der Mission traf das 372 Kilo schwere Geschoss genau an der vorausberechneten Stelle des Kometen. Die Wucht des Aufpralls sei größer als erwartet gewesen. Aus dem Projektil waren noch bis wenige Sekunden vor dem Einschlag hochauflösende Digitalbilder des kartoffelförmigen Kometen gesendet worden.

Die von der Explosion aufgewirbelte riesige Wolke aus Eis, Staub und Material aus dem Inneren des Kometen soll nach dem Einschlag von einem mit dem Projektil ausgeklinkten Satelliten analysiert werden. Der Einschlagkrater durch den "Impactor" soll nach Erwartungen von Experten etwa die Fläche eines Fußballfeldes aufweisen. Forscher erhoffen sich Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems.

Die Sonde "Deep Impact" war dem Kometen Tempel 1 seit fast einem halben Jahr in einer 431 Millionen Kilometer weiten Reise hinterhergejagt. Das in dieser Form einmalige Experiment kostet rund 333 Millionen Dollar (276 Millionen Euro). Kometen sind Materie-Brocken aus Staub, Steinen, Eisen-Nickel-Verbindungen, Eis und gefrorenen Gasen, die sich bei der Entstehung des Sonnensystems vor rund fünf Milliarden Jahren zusammenballten. Sie gelten als weitgehend unverändert durchs All schwebende Zeugen dieser grauen Vorzeit.

Hintergrund: Martialisches Manöver