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Sonnenchronik: Rasch verlängert sich die Dauer der Lichten Tage, vom 1. mit 11 Stunden 3 bis zur Tag- und Nachtgleiche am 20. mit 12 Stunden 10 Minuten. Von da an gibt es eine leichte Verlängerung bis 31. mit 12 Stunden 48 Minuten. Ab Sonnenuntergang dauert die Bürgerliche Dämmerung 31 Minuten. Die Nautische Dämmerung bis zum Eintritt der fast vollen Nacht bei 12 Graden Sonnentiefe steigt, von 1 Stunde 7 auf 1 Stunde 10 Minuten. In Widerspiegelung des Erdumlaufs erscheint die Sonne als Wandelgestirn im Tierkreis und erreicht am 20. um 11.29 Uhr den Anfang des Tierkreiszeichens Widder: Im Freiluftplanetarium Sterngarten zieht an diesem Mittag der von der Lochscheibe am Nordpfeiler geworfene Schatten über die Spange am Fuß des Schrägmastes mit dem Widder-Symbol und MÄR 20. Die Sonne zieht an diesem Tag von der Sonnensäule im Osten über die mittlere Marke am Südmast bis zur Sonnensäule im Westen. Die Sommerzeit beginnt am 26. März: 2 Uhr MEZ wird 3 Uhr MESZ.
Mondchronik: Am 1. zeigt sich abends der Mond als Sichel nahe Mars. Seine Erdnähe durchläuft er am 3. im Widder und lässt am 4. seinen Nordpol zufolge der Libration so randfern als möglich sehen. Auch bedeckt er um 22.03 Uhr den Stern Gamma am Maul des Stiers. Das Erste Viertel tritt am 5. im Stier ein. Am 7. zieht der Mond in den Zwillingen in höchster Bahn vom Auf- bis zum Untergang. Wegen der Libration können wir das kleine Mare Crisium möglichst randfern sehen. Der Vollmond tritt am 12. in der Jungfrau ein und steht am 18. bei Jupiter. Am 18. sorgt die Libration für einen so randfern als möglich stehenden Mondsüdpol und zudem steht der Mond in Erdferne im Skorpion.
Das Letzte Viertel tritt am 20. im Schützen ein und steht neben Saturn. Am 23. sehen wir den Fleck Grimaldi so randfern als möglich. Der 26. bringt die feine Altlichtsichel tief in der ostsüdöstlichen Morgendämmerung und am 28. haben wir Neumond. Der Mond erscheint am 29. als zarte Neulichtsichel tief in der westlichen Abenddämmerung bei Merkur. Am 30. steht er in Erdnähe im Widder und nahe bei Mars.
Planetenlauf: Merkur kann ab 17. in der Abenddämmerung im Westen in Fischen und Widder aufgesucht werden, am günstigsten um den 30. Venus in den Fischen leuchtet vorerst hoch nahe Westen. Dann gibt es eine Doppelsicht: Ab 21. tief in der Morgendämmerung zwischen Ostnordosten und Osten und tief in der Abenddämmerung bis 22. zwischen Westen und Westnordwesten. Mars in Fischen und Widder finden wir abends noch hoch nahe Westsüdwesten, später im niedrigen Westen. Jupiter in der Jungfrau leuchtet schon um 22 Uhr vorerst niedrig im Ostsüdosten, später hoch im Südosten. Saturn im Schützen steht um 4 Uhr niedrig im Südosten, steigt dann aber etwas gegen Süden.
Sternbilderhimmel: Die Sternkarte gilt für den 1. um 21.16 Uhr und den 26. um 19.38 Uhr. Das "Sechseck um Orion" beherrscht den Südwesten mit hellen Sternen in Orion, Großem und Kleinem Hund, Stier, Fuhrmann und Zwillingen. Tief steht nahe Osten die Jungfrau und hoch im Südosten der Löwe. Der Bootes oder Bärenhüter hat sich im Ostnordosten erhoben und wird zum beherrschenden Frühlingssternbild.
Der Spätwinterhimmel bietet auch Interessantes an hellen Sternen: Der strahlende Sirius im Großen Hund steht im Südsüdwesten und ist nicht nur der hellste, sondern mit 8,6 Lichtjahren der nächste bei uns sichtbare helle Stern. Deshalb ist er am Himmel so hell und seine Eigenbewegung ist mit freiem Auge nachweisbar: Um Christi Geburt stand er nach Berichten "am Maul", jetzt am Hals des Großen Hundes. Er hat sich in 2000 Jahren um 0,74 Grad am Himmel herunterbewegt! Der helle linke Schulterstern des Orion, Beteigeuze, ist ein roter Überriese, 430 Lichtjahre fern und wohl einer der größten bekannten Sterne, pulsierend mit 480 bis 800 mal Sonnendurchmessern und sehr geringer Dichte - ein "Rotes Vakuum". Im Fernglas zeigt sich, wenn unscharf eingestellt, in dem runden Scheibchen wegen der Temperatur von 3000 Kelvin deutlich die rote Farbe. Rigel, der rechte Schulterstern des Orion, ist ein blauer Überriese, 770 Lichtjahre fern und mit 55.000-facher Sonnenleuchtkraft einer der wohl leuchtkräftigsten Sterne und ist unscharf im Fernglas deutlich blau-weiß. Unter dem Gürtel des Orion zeigt das Fernglas ein Nebelfleckchen, wo sich aus Gas und Staub neue Sterne bilden - der "Große Orion-Nebel".
Näheres im Begleitband des Freiluftplanetariums, mit Tierkreiskalender 2017, Zusendeauftrag ist der Eingang von 13,30 Euro auf AT94 6000 0000 9305 3136. Er enthält Monatskarten von vier zu vier Tagen und einen Sternbilderatlas, der die prächtigen Sternbildfiguren von Richard Teschner und nähere Objektbeschreibungen enthält. Seit nun 60 Jahren berichtet die kleinformatige Österreichische Monatsschrift "Sternenbote" Himmelskundliches (12 Hefte, 18 Euro/Jahr). Ein Probeheft wird gern auf Wunsch vom Astronomischen Büro zugesandt.
Freiluftplanetarium: 18. März, 11.30 Uhr Sterngarten Georgenberg, Wien 23. Zum Frühlingsanfang: Tageszeiten und Jahreszeiten an der Tierkreisscheibe, die auch am Tag die Richtungen zu hellen Sternen angibt. Bei Schönwetter Beobachtung des Mittagsdurchganges und der Mittagshöhe der Sonne mit Hermann Mucke. Für Schulkinder geeignet, Gäste willkommen, Teilnahme frei.
Näheres: www.astronomisches-buero-wien.or.at