Von der EU-Kommission 2003 zu einem der zehn besten Arbeitgeber Europas gewählt, hat sich der österreichische Software-Unternehmer Manfred Winterheller dem "Mindmanagement" verschrieben. Mittlerweile gibt Winterheller seine mentalen Erfolgstechniken an Top-Manager weiter. Er ist als "High Performance Coach" über die Grenzen Österreichs hinaus gefragt.
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Wer von Manfred Winterheller schwer verständliches Manager-Latein erwartet, wird in seinen Seminaren positiv überrascht. Der Gründer und Chef der Winterheller Software GmbH ("Professional Planner"), Universitätsprofessor, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Autor ist zwar in Managementkreisen ein gefragter Coach, seine "Message" will er aber so einfach und klar präsentieren, dass sie auch ohne besondere intellektuelle Fähigkeiten verstanden werden kann.
Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt er sich mit Fragen der Effizienz von Unternehmen und Organisationen. Aus seiner Sicht beeinflussen die Persönlichkeit der Führungskräfte und das Energieniveau des Managements das Erfolgspotenzial eines Unternehmens entscheidend. In diesem Sinn will er auch keine Linie zwischen privaten und beruflichen Erfolgstechniken ziehen, viel eher mit der Arbeit an der individuellen Persönlichkeit auf allen Linien zum Erfolg anleiten.#
"Start living!" "Never give up!" "Just do it!" So einfach klingen Winterheller Slogans, dass jeder Seminarteilnehmer nur zustimmend nicken kann. Sein erster Ratschlag lautet, die persönliche Energie nicht auf das Überleben, sondern auf das Leben schlechthin zu lenken. Darunter versteht Winterheller, sich selbst etwas Gutes zu tun, sich selbst zu lieben und sich auch - unbescheidene - Träume zu "leisten". Die Gefahr, bei dieser Einstellung zum Egoisten zu werden, sieht er nicht. Denn nur wer sich selbst liebe und respektiere, könne auch andere lieben und respektieren.
Der nächste Schritt auf dem Weg zum Erfolg führt laut Winterheller über eine spezielle Form der Lernbereitschaft. Er hält sich dabei an Carl Rogers, den Begründer der klientenzentrierten Psychotherapie und dessen Theorie vom "relevanten Lernen". Das Lernen müsse "handlungsrelevant" sein, also mit Bedeutung für das tägliche Handeln.
Zu ändern gilt es Winterheller zufolge vor allem die innere Einstellung. "In unserer Wohlstandgesellschaft macht man viel zu oft andere für sein Geschick verantwortlich: die Konkurrenz, die Politiker, die Gesellschaft, die Autofahrer, den Partner oder die Kinder. Wir müssen lernen, wirklich Verantwortung zu übernehmen", betont er.
Hat man einmal Verantwortung für sich und sein Leben übernommen, so rät Winterheller, seine Wünsche und Träume in konkrete, individuelle Ziele zu fassen. "Achten Sie dabei darauf, dass ihre Wünsche und Ziele nicht die des Nachbarn oder der Familie sind." Sei man sich in diesem Punkt sicher, so gelte es im nächsten Schritt, die Vorsätze auch umzusetzen - nicht irgendwann, sondern am besten sofort. Sonst blieben alle Ziele belanglose Spekulation.
Winterheller sieht alle seine Ratschläge auf Privatleben und auf Berufsleben gleichermaßen anwendbar. Für die Karriere sei es ebenso wichtig sich Ziele zu setzen, diese zum richtigen Zeitpunkt und im angemessenen Tonfall zu äußern und konsequent zu verfolgen. Nur so könne man verhindern, dass man ausgenützt werde - und etwa für Fleiß und Freundlichkeit mit noch mehr Arbeit "belohnt" werde.
Grundsätzlich rät Winterheller zu Freundlichkeit, wo immer es möglich sei. Das gelte auch im Hinblick auf Chefs bzw. Vorgesetzte im Unternehmen. "Alpha-Tiere" erwarten von ihren Mitarbeitern Respekt und eine gewisse Unterordnung, meint Winterheller und nimmt sich dabei als Chef seines 100-Mitarbeiter starken Software-Hauses nicht aus. Diese soll man ihnen auch zukommen lassen. Könne man seinen Chef nicht respektieren, habe man im Unternehmen nichts verloren.
Nette, entgegenkommende Menschen laufen oft in Gefahr, immer mehr belastet zu werden. Für diesen Fall müsse man sein "Schwert" bereithalten und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Als dritten Punkt nennt Winterheller die bewusste Gestaltung der Sprache. "Worte gestalten in weit höherem Ausmaß als wir das gemeinhin vermuten unser Erleben". Wozu man kein Wort habe, darüber könne man nicht oder nur schwer sprechen. Das gelte auch für unser Erleben. Was man nicht benennen könne, nehme man auch nicht oder zumindest viel schwerer wahr. Sein Fazit: "Eine intensive Kontrolle unserer sprachlichen Reaktionen und Aktionen ist ein wesentlicher Schritt zur Erzeugung eines gewünschten Erlebens." Nachsatz: "...und damit ein wesentlicher Schritt zum Erfolg im privaten und beruflichen Leben."
Das Institute for International Research (IIR) veranstaltet am 30. August 2005 in Wien einen Spezialtag mit Prof. Winterheller unter dem Motto: "Programmieren Sie sich und Ihre Mitarbeiter auf Erfolg." Weitere Informationen unter http://www.iir.at .