Ausgabekurs mit 19 Euro am unteren Ende des Preisbands. | Heute, Freitag, startet der Handel. | Wien. Mit Ach und Krach ist dem Alu-Hersteller Austria Metall (Amag) der Sprung aufs Parkett letztlich doch noch geglückt. Ohne die tatkräftige Mithilfe von Raiffeisen, Oberbank und Vienna Insurance Group (VIG), die einen Großteil der Aktien gezeichnet haben, wäre der Börsengang, Österreichs erster seit dreieinhalb Jahren, freilich spektakulär gescheitert.
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Heute, Freitag, jedenfalls hat die Amag ihr Debüt an der Wiener Börse. Da werden ihre Aktien zum ersten Mal gehandelt. Wegen des nicht gerade brüllenden Anlegerinteresses während der Zeichnungsfrist legten die Emissionsbanken den Ausgabepreis mit 19 Euro, wie erwartet, am unteren Ende des kurz zuvor noch verengten, bis 21 Euro reichenden Preisbandes fest. Damit dürfte der neue Börsentitel aus Oberösterreich zumindest die Chance auf einen guten Start haben.
Ursprünglich hätten insgesamt 22,3 Millionen Aktien verkauft werden sollen, am Ende des Tages waren es um drei Millionen weniger. In voller Höhe platziert wurde lediglich das Stückvolumen aus der Kapitalerhöhung, das 5,3 Millionen junge Aktien umfasst. Wie geplant, fließen somit rund 100 Millionen Euro in die Amag - Geld, das der Konzern vor allem in den Bau eines zweiten Walzwerks in Ranshofen investieren will.
JP Morgan blamiert
Der Hedgefonds One Equity Partners, bisher Mehrheitsaktionär der Amag, musste hingegen deutliche Abstriche machen. Er, ein Ableger der US-Investmentbank JP Morgan, hat statt 17 nur 14 Millionen alte Aktien angebracht und erlöst statt der zunächst angepeilten mehr als 400 Millionen lediglich 266 Millionen Euro.
Dass die Amerikaner groß abcashen wollten, dürfte im Übrigen der Hauptgrund für den holprigen Börsengang gewesen sein. Trotzdem haben namhafte heimische Finanzinvestoren beim Amag-Angebot kräftig zugegriffen und die Emission damit gerettet.
So hält die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich nun 11,5 Prozent, die Oberbank fünf Prozent und die VIG einen Anteil in "niedriger einstelliger Prozent-Höhe". Dieser rot-weiß-roten Kernaktionärsgruppe gehört auch die Stiftung der Amag-Mitarbeiter an, auf die elf Prozent entfallen. In Summe ist die Gruppe mit rund 30 Prozent beteiligt. Größter Einzelaktionär bleibt indes ein von One Equity Partners kontrolliertes Beteiligungsvehikel, dessen Anteil jetzt bei 34,5 Prozent liegt.