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Mit sechs Zylindern aus der Krise

Von Helmut Dité

Wirtschaft
Der erste Mini mit vier Türen: Der "Countryman" soll ein Crossover zwischen dem klassischen Mini und einem SUV sein - auf Wunsch kommt er auch mit Allradantrieb. Gebaut wird er bei Magna-Steyr in Graz-Thondorf. Foto: BMW Austria

BMW-Motorenwerk Steyr plant Rekordstückzahl und sucht Leiharbeiter. | Mini "Countryman" wird bei Magna-Steyr in Graz produziert. | Wien. "Krise hat, wer Kreise denkt": BMW-Austria-Chef Gerhard Pils zitiert gern seinen Münchner Konzernaufsichtsratsvorsitzenden Joachim Milberg - und präsentierte am Dienstag in Wien ein "mehr als herzeigbares" Ergebnis 2009 und "gute, wenn nicht sogar sehr gute Perspektiven" für 2010.


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Dank der im Lauf des Vorjahres von München nach Steyr verlagerten Fertigung von Benzin-Sechszylinder-Motoren peilt das oberösterreichische Motorenwerk heuer einen neuen Produktionsrekord mit rund 850.000 Aggregaten an.

Die Stammbelegschaft, die 2009 - ohne Kurzarbeit, aber "unter Ausschöpfung aller intern möglichen Arbeitszeitflexibilisierungsmaßnahmen" - in etwa stabil bei 2500 Mitarbeitern gehalten werden konnte, soll aber dennoch vorerst nicht aufgestockt werden. Der seit Mitte des Vorjahres neu amtierende Motorenwerk-Chef Gerhard Wölfel will zunächst die Zahl der Leiharbeiter von derzeit 100 auf 250 aufstocken.

2010 sollen neben den erfolgreichen Dieselaggregaten bis zu 350.000 Benzin-6-Zylinder in Steyr vom Band rollen. Diese Motoren - 2009 zum dritten Mal in Folge beim renommierten amerikanischen "Engine of the Year"-Award ausgezeichnet - würden heuer stärker bestellt, weil die Nachfrage nach den neuen größeren Modellen - etwa der 5er-Reihe - steige, so Pils: BMW werde 2010 entgegen dem Markttrend auch weltweit zulegen, nachdem der Konzern 2009 insgesamt um gut 10 Prozent weniger Autos verkauft hat.

In Österreich sind auch im vergangenen Jahr um zwei Prozent mehr Autos der drei Konzernmarken BMW, Mini, und Rolls Royce verkauft worden - alles zusammen 13.661 Stück. Besonders stark - nämlich um 35 Prozent - stieg der Verkauf der kleinen 1er-Reihe. Der Umsatz der BMW Austria Vertriebsgesellschaft sank deshalb allerdings um mehr als 10 Prozent.

Für 2010 erwartet Pils in Österreich insgesamt einen Rückgang der Neuwagenverkäufe um rund 20.000 auf 295.000 bis 300.000 Stück. BMW selbst will aber zulegen: "Der neue X1 ist schon jetzt ein Bestseller, der neue 5er wurde von der Fachpresse sehr positiv aufgenommen und kommt im März."

Neu kommt heuer auch der Mini "Countryman", ein viertüriger Crossover der Kultmarke - auch mit Allradantrieb zu haben.

Und das kleine SUV ist die große Hoffnung für das Magna Steyr-Werk in Graz, wo die Vorserienproduktion schon angelaufen ist und nach Einschätzung von Branchenbeobachtern bis zu 60.000 Stück pro Jahr davon gebaut werden sollen. Damit könnte er fast die Lücke füllen, die das Auslaufen des Auftrags für den BMW X3 hinterlässt - die neue Generation des in Graz in den vergangenen Jahren rund 600.000 Mal gebauten Erfolgsmodells wird ab Sommer 2010 im US-BMW-Werk Spartanburg produziert.