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Mit viel Mut Risiken eingehen

Von Ina Weber

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Sie ist jung, hübsch, hat eine verkrüppelte Hand und gelähmte Beine. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland geboren als drittes von vier Kindern und sie hat es ausschließlich ihrem starken Willen zu verdanken, dass sie trotz Kinderlähmung in die Schule gehen konnte und schließlich berühmt wurde: Margarete Steiff, die Erfinderin des Steiff-Spielzeugs.


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Arte zeigte am Dienstag die Filmbiografie von Xaver Schwarzenberger aus dem Jahr 2005. Gespielt wird Margarete von der deutschen Schauspielerin Heike Makatsch, die 2008 auch Hildegard Knef im Kinofilm "Der geschenkte Gaul" verkörperte. Margarete Steiff galt als vorlaut, kreativ, impulsiv und sprühte vor Optimismus. Sie kaufte sich mit ihren Schwestern als Erste im Dorf eine Nähmaschine. Obwohl sie wegen ihrer Lähmung die Nähmaschine nur von der eigentlich falschen Seite aus bedienen konnte, wurde Margarete schnell sehr produktiv. Sie entdeckte in einer Modezeitschrift das Schnittmuster eines Elefanten und fertigte Nadelkissen in Form des Elefanten für den Markt an. Die Elefanten waren ein voller Erfolg und sie begann Näherinnen zu beschäftigen und auch andere Tiere zu entwerfen und zu produzieren. Ihr Unternehmen wurde mit Höhen und Tiefen ein voller Erfolg. 1892 erschien der erste illustrierte Steiff-Katalog, worin sich auch das Motto Margaretes befand: "Für Kinder ist nur das Beste gut genug".

Kinderaugen, die zu leuchten beginnen, wenn sie ein Geschenk in Händen halten, das sie berührt; Menschen, die trotz Behinderung Großartiges leisten; Kreative, die den Mut haben, unabhängig der Nachfrage am Markt, an sich zu glauben; und ein Fernsehsender, der solche Filme zeigt - das ist Weihnachten.