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Schließung des Standorts Erdberg vorläufig vom Tisch. | Wien. Die rund 180 betroffenen Mitarbeiter der Bahn-Tochter Postbus können aufatmen: Der für Mitte des Jahres angepeilte Abbau von Beschäftigten wurde vorerst abgeblasen. Die Optik, dass ein Staatsbetrieb mitten in einer Wirtschaftsflaute Mitarbeiter auf die Straße setzen will, war wohl für alle Beteiligten höchst unvorteilhaft.
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In einem Schreiben vom Dienstag, das der "Wiener Zeitung" anonym zugespielt wurde, heißt es, dass die "Verlagerung" - die Bahn spricht stets von einer Verlagerung, andere vom Verlust von Arbeitsplätzen - des Standorts Erdberg derzeit nicht mehr verfolgt werde. Das Postbus-Management und der -Betriebsrat beabsichtigten in den kommenden Tagen die wirtschaftliche Lage "intensiv" zu analysieren, heißt es weiter. Auch der Auftrag an ein Consultingunternehmen, die Vermittlung von Postbus-Beschäftigten in andere Jobs vorzunehmen, liegt dem Schriftstück zufolge auf Eis.
Obwohl im Moment Tauwetter herrscht, wollen die Arbeitnehmervertreter dem Vernehmen nach im Fall des Falles betriebsstörende Betriebsversammlungen abhalten, an denen nicht nur Mechaniker und Techniker, sondern auch Busfahrer teilnehmen werden.
Bahn setzt auf Zeit und weitere Verhandlungen
Von der Staatsbahn war lediglich zu erfahren, dass es Gespräche mit den Belegschaftsvertretern gebe. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bestätigten, dass ein erstes - von Infrastrukturministerin Doris Bures vorgeschlagenes - Treffen am 26. Jänner stattgefunden hat. Das Klima sei gut, ansonsten sei Stillschweigen vereinbart worden, man wolle "ohne Zeitdruck" verhandeln.