Schülerumfrage zu EU-Präsidentschaft. | Zahl der EU-Befürworter blieb gleich. | Wien. Klar hat es Spaß gemacht. Und besser als die ganze Zeit in der Schule zu sitzen, war es allemal. Der 16-jährigen Judith Rosenkranz hat das Projekt gefallen, das sie mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus der HBLW Straßergasse durchgeführt hat. Gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) befragten die Jugendlichen 720 Zehn- bis 19-Jährige in Wiener Schulen sowie 270 ältere Menschen, die in Seniorenheimen wohnen.
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Ihr Interesse galt der Einstellung zur Europäischen Union und zur österreichischen Ratspräsidentschaft, verglichen wurden die Ergebnisse mit einer Umfrage zu Jahresbeginn. Dabei hat sich die Meinung so gut wie gar nicht geändert. 76 Prozent der Schüler fanden, Österreich sollte Mitglied der EU bleiben, 13 Prozent waren für ein Austreten aus der Union. Unter den Senioren waren die Prozentzahlen 62 und 26 Prozent. 71 Prozent der Schüler hielten die Entscheidung, der EU beizutreten für richtig, und von den Senioren 55 Prozent.
"In den letzten zehn Jahren hat es im harten Kern der EU-Befürworter und -Skeptiker kaum Bewegung gegeben", erklärte Franz Birk von der ÖGfE. "Daran hat auch die österreichische Ratspräsidentschaft nichts geändert." Doch eine langfristige Meinungsänderung sei einer nur kurzfristigen Europa-Euphorie sowieso vorzuziehen.
Kaum Unterschiede gab es auch bei den Erwartungen und später Bewertungen zum EU-Ratsvorsitz. 39 Prozent der Schüler und 37 Prozent der Senioren fanden, dass sich die Präsidentschaft positiv auf das Ansehen Österreichs ausgewirkt hat, 30 beziehungsweise 31 Prozent orteten keinen Einfluss, für acht und elf Prozent war die Auswirkung eine negative.
Mehr Information
Höheres Interesse an der EU bekundeten die Senioren. Bei 32 Prozent war das Interesse stark oder sehr stark, bei den Schülern war das nur bei einem Viertel der Befragten der Fall. Dennoch: Mehr als die Hälfte wünscht sich mehr Information über die EU von der Schule.
Es mag auch an Projekten wie diesen liegen - Judith Rosenkranz selbst fühlt sich gut informiert. Für Europa ist sie auf jeden Fall. Reisen, im Ausland studieren können - all diese Möglichkeiten will sie nicht missen.