Nichts fürchtet Peter Heinrich mehr als einen starken Yen. Der Mitsubishi-Chef der österreichischen Denzel-Gruppe ist auf Gedeih und Verderben von der Relation der japanischen Währung zum Euro abhängig. Für ihn wie für andere Nippon-Importeure gilt: Je stärker der Euro und je schwächer der Yen, desto besser das Geschäft.
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Der Höhenflug des Yen im Vorjahr hat dem Mitsubishi-Konzern insgesamt dramatische Einbußen beschert. Erstmals dürfte das im März 2001 endende Geschäftsjahr mit einem Verlust abgeschlossen werden. Mit Mitsubishi leiden alle japanischen Kraftfahrzeughersteller -- neben unbewältigten Struktur- und Finanzproblemen - an der Überbewertung der Währung gegenüber dem Euro. In den vergangenen Wochen habe sich die Situation aber gebessert, meint Heinrich im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Für Mitsubishi stünden die Aussichten für das laufende Jahr in Österreich damit sehr gut.
Zwischen 6.000 und 6.500 Neuwagen will der Importeur heuer in Österreich absetzen. Das wären zwar kaum mehr als im Vorjahr, angesichts der schwierigen Marktverhältnisse im Land aber immer noch zufriedenstellend.
Insgesamt erwartet Heinrich etwa 300.000 PKW-Neuzulassungen im Jahr und damit einen leichten Rückgang gegenüber 2000. Mitsubishi will seinen Marktanteil von ca. 2% vor allem mit den neuen Dieselmotoren erreichen, die in drei Serienmodellen, Carisma, Space Star und Pajero eingesetzt werden. "Gemeinsam mit den bewährten innovativen Benzineinspritzmotoren bieten wir damit das umfassendste und modernste Motorensortiment in Österreich", ist Heinrich überzeugt. Mit der Forcierung des Diesels trägt Mitsubishi einem Langzeittrend auf dem österreichischen Pkw-Markt Rechnung. Mehr als 60% der österreichischen PKW-Neuzulassungen entfallen auf dieselbetriebene Modelle, im Mittelklassesegment sind es sogar rund 80%.
In Fahrt kommen will Mitsubishi auch in den osteuropäischen Reformländern. In den drei Nachbarstaaten Ungarn, Slowakei und Tschechien, für die gleichfalls Mitsubishi/Denzel in Österreich verantwortlich ist, löst sich der Diesel von seiner rußgeschwärzten Vergangenheit und kommt wie in Österreich langsam in Mode. Vor dem Hintergrund eines kontinuierlichen Aufschwungs in diesen drei Ländern rechnet Heinrich mit der neuen Modellpalette im Rücken für heuer mit einem Absatz von mindestens 6.000 Fahrzeugen. Und das trotz eines vehementen Wettbewerbs, der mehr noch als in Österreich über den Preis ausgetragen werde.