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Mittelstand an die Börse

Von Sissi Eigruber, Geinberg

Wirtschaft

Eine deutliche Belebung der Wiener Börse erwartet sich Ludwig Scharinger, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), durch die neue Zukunftsvorsorge und die damit verbundenen Investitionen in österreichische Aktien. Über eine Mittelstand-Finanzierungsgesellschaft sollen künftig auch kleinere Unternehmen von der erwarteten Belebung der Wiener Börse profitieren können.


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"Wir waren immer der Ansicht, Mittelstandsbetriebe sollen an der Börse partizipieren können - aber nicht direkt", erläuterte Scharinger am Samstag bei einer Pressekonferenz im Thermenzentrum Geinberg, an der die RLB OÖ zu 34,57% beteiligt ist. Bisher gebe es bei der RLB OÖ einen Österreich-Fonds mit einem Volumen von 15 Mill. Euro, in dem 21 Aktien von großen österreichischen börsennotierten Unternehmen vertreten sind. Dieser Österreich-Fonds sei auch der Anlageschwerpunkt im Raiffeisen Vorsorge-Zertifikat.

Mit der Errichtung der Mittelstands-Finanzierungsgesellschaft "Österreich-Investment AG", soll die Idee der Österreich-Fonds weiterentwickelt und die Eigenkapitalausstattung von mittleren Betrieben verbessert werden. Bisher habe die RLB OÖ über bestehende Mittelstands-Finanzierungsgesellschaften bereits 174 Beteiligungen mit einem investierten Volumen von 57 Mill. Euro. Ein Datum für den geplanten Börsegang der neuen "Österreich-Investment AG" wollte Scharinger allerdings nicht nennen: "Zuerst müssen die Börsen wieder in Schwung kommen" - eher also 2004.

Für die Wiener Börse zeigte sich Scharinger grundsätzlich optimistisch: Der ATX habe zwar in den vergangenen Jahren nicht die Höhen wie etwa der DAX oder Dow Jones mitgemacht, dafür hätte es aber auch nicht so einen Absturz gegeben. Zur angekündigten Rückkehr der Bank Austria-Creditanstalt (BA-CA) an den Börseplatz Wien meinte Scharinger nur knapp: "Ich wünsche ihnen alles Gute". Für den geplanten Österreich-Fonds sei die BA-CA als Tochter einer deutschen Bank eher nicht geeignet. Aufstocken wolle man hingegen bei der voestalpine.

Keine neuen Informationen gab es zur möglichen Übernahme der Hypo Tirol Bank. Sollte das Land Tirol (100%- Eigentümer der Hypo Tirol Bank), die Bank privatisieren wollen, so sei das "in erster Linie Angelegenheit unserer regionalen Raiffeisen-Freunde". Wenn die sich mit dem Land Tirol einigen würden, so sei das RLB OÖ recht - dann würde man sehen "ob sie uns dabei haben wollen". Zu der angekündigten Aufstockung der RLB OÖ-Beteiligung an der Hypo Salzburg (derzeit 49,9% über die OÖ Hypo Beteiligungs-AG) meinte Scharinger, die Verhandlungen mit dem Land Salzburg seien im Gange seien. Ziel der RLB OÖ seien 90% minus einer Aktie der Hypo Salzburg.