Wirtschaftsminister sieht Spielraum bei den Förderungen.
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Schladming. Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner will trotz Sparzwang die Förderungen für Tourismusbetriebe nicht kürzen. "Im Tourismus wird es heuer keine Einschnitte geben", sagte Mitterlehner beim diesjährigen Kongress der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) vor Journalisten in Schladming.
Zur Budgetsanierung will der Minister vorrangig bei den Ausgaben einsparen. Potenzial sieht er hier neben den Bereichen Pensionen, ÖBB, Verwaltung und Gesundheit vor allem bei der Aufteilung von Förderungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden.
In Österreich gibt es laut Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) 44.000 Subventionen mit einem Volumen von 18,3 Milliarden Euro - darunter sind neben Unternehmens- und Agrarförderungen auch Zuschüsse zu ÖBB und den Spitälern enthalten. Ohne diese Zuschüsse bleiben noch 7 Milliarden Euro. "Ohne negative Effekte lassen sich 10 bis 15 Prozent dieses Fördervolumens einsparen", so Mitterlehner. So könnten rund 800 Millionen Euro weniger ausgegeben werden.
Familienfreundlichkeit wird belohnt
Als Vorbild sieht der Minister die Tourismusförderung über die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT). Förderungen bis 100.000 Euro werden nun vom Land vergeben, bei höheren Summen bis 3 Millionen Euro ist der Bund zuständig, ab 3 Millionen sind Bund und Länder gemeinsam verantwortlich. Diese Aufteilung in Bund und Länder sei auch für andere Bereiche wie die thermische Sanierung ein Modell, um die Subventionen effizienter zu machen, so Mitterlehner.
Nach Schwerpunktförderungen für Radtourismus und Internet-Aktivitäten der Unternehmen in den vergangenen Jahren fördert das Wirtschaftsministerium heuer familienfreundliche Tourismusbetriebe, beispielsweise beim Bau von familiengerechten Spielzimmern. Ab dem Frühjahr 2012 steht eine Million Euro an Fördervolumen bereit, pro Projekt werden 10.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Rund 80 Prozent der österreichischen Hotelbetriebe sind Familienunternehmen, und 35 Prozent aller Gäste machen laut Mitterlehner Urlaub mit Familie. Je nach Region seien es sogar bis zu 50 Prozent.