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Möbelhandel legt kräftig zu

Von Karin Henjes

Wirtschaft

1200 Aussteller aus 60 Ländern. | Deutsche Möbelindustrie ist wieder | optimistisch. | Köln. Edel-Sofas aus Italien, minimalistische Möbel aus Japan, üppige Wohnwelten aus den USA - dies alles und noch viel mehr ist auch in diesem Jahr wieder auf der internationalen Möbelmesse in Köln zu sehen.


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Vom 15. bis zum 21. Jänner präsentieren dort über 1200 Aussteller aus 60 Ländern ihre neuesten Kreationen. Erwartet werden rund 115.000 Besucher, davon 40 Prozent aus dem Ausland, Tendenz steigend. Denn mehr denn je ist das Geschäft mit dem Wohnen eine globale Angelegenheit.

Im Gegensatz zum erfolgreichen Möbelland Österreich musste die deutsche Möbelindustrie in den letzten fünf Jahren im globalen Wettbewerb Federn lassen.

Jetzt aber, so berichtet der Sprecher des Verbands der deutschen Möbelindustrie, mache sich in dem Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Konsum von Möbeln leiser Optimismus breit. "In den ersten zehn Monaten erzielten wir ein Umsatzwachstum von 5,9 Prozent und eine Exportsteigerung um 15 Prozent", so Achim Hannott. Jan Kurth, Statistik-Experte des Verbandes, stellt die Zahlen in einen europäischen Zusammenhang: "Ausgehend von einem EU-25-Umsatz von 92,5 Mrd. Euro im Jahr 2005 dürften unter dem Strich am Ende dieses Jahres verteilt über alle Länder 2,5 Prozent Umsatzwachstum möglich sein. Der Gesamtumsatz der Industrie mit Möbeln für 2006 wird rund 94,8 Mrd. Euro betragen." In diesem Kontextsteht Österreich gut da: Ein auf den Rekord-Erträgen der vergangenen Jahre basierendes Plus von 5,1 Prozent attestiert Kurth dem Land mit der größten Möbelhausdichte.

Österreicher suchen Partner

Der hochexpansive Möbelhandel in Österreich hat seinen inländischen Industriepartnern in den letzten Jahren Freitickets für den Export verschafft: XXX-Lutz, nach Umsatz zweitstärkster Filialist in Österreich, kratzt in Deutschland mitsamt seinen österreichischen Lieferanten an der Vormachtstellung von Ikea. Kika gilt mittlerweile als führender Möbelhändler Ungarns und will heuer in Saudi Arabien ein Franchisesystem aufbauen, Möbelhäuser sind auch im Oman und in Ägypten geplant.

Allein auf der Welle des landeseigenen Handels mitzuschwimmen, ist den 22 österreichischen Firmen, die in Köln ausstellen, jedoch nicht genug. Mit geschärftem Profil suchen sie nach neuen Partnern.

Während Massenanbieter Ada aus der Steiermark die Welt mit preisattraktiven Polstermöbeln versorgen will, bearbeiten kleinere Produzenten Nischen. Und so wird in Köln ein russischer Kunde mit Liebe zu topmodernen Wohnmöbeln vielleicht bei Gruber+Schlager aus Ort im Innkreis vorbeischauen, ein indischer Kenner nimmt die Klassiker der Neuen Wiener Werkstätte unter die Lupe, und ein chinesischer Markenfan weiß die kunstvoll bemalten Schränke von Voglauer aus Abtenau zu schätzen.

Die Österreicher in Köln tun gut daran, solche Kontakte zu pflegen: Für 2007 erwarten Statistiker in Russland, China und Indien Steigerungen des Möbelverbrauchs um bis zu 8 Prozent. Will das Land Österreich Branchenprimus bleiben, muss es diese riesigen Felder beackern.