Einigung der beiden MobtelEigentümer in Sicht. | Weg für Telekom Austria wird geebnet. | Wien. Telekommunikationsunternehmen in Serbien und Bosnien-Herzegowina stehen bei der Telekom Austria (TA) bzw. deren Mobilfunktochter Mobilkom ganz oben auf der Einkaufsliste. "Mit einigem Glück werden wir auch bald in dieser Region vertreten sein", sagte der Vorstandsvorsitzende der TA, Heinz Sundt, am Montag im Rahmen der Südosteuropa-Veranstaltung Vienna Economic Forum in Wien.
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Bei den Akquisitionswünschen für die serbische Mobtel dürfte die Telekom bald einen deutlichen Schritt vorwärts machen: Serbische Medien berichteten in den vergangenen Tagen über eine Einigung im Anteilsstreit der Mobtel-Eigentümer BK Trade und und der staatlichen Post (PTT). Die österreichischen Investoren Martin Schlaff, Josef Taus und Herbert Cordt hatten im Mai die BK Trade des berühmt-berüchtigten serbischen Unternehmers Bogoljub Karic erworben. Zunächst hatte es geheißen, die BK Trade halte 51 Prozent an der Mobtel und die PTT den Rest, doch in weiterer Folge beanspruchte die PTT die Mehrheit für sich.
Außergerichtliche Einigung
Der Streit sollte vor einem Schweizer Schiedsgericht geklärt werden. Nun soll es laut Medienberichten eine außergerichtliche Einigung geben, die der PTT 58,8 Prozent an der Mobtel zugesteht. Dafür habe sich die Post verpflichtet, ihren Mobtel-Anteil an die BK Trade zu verkaufen. Die BK Trade könnte dann wiederum ihre Anteile an die die TA verkaufen. Telekom-Chef Sundt wollte sich am Rande des Vienna Economic Forum nicht zu diesen Berichten äußern: "Ich will das nicht kommentieren", so Sundt zur "Wiener Zeitung". Auf die Frage, ob es die besagte Einigung gebe, verweist Josef Taus auf seinen Partner Marin Schlaff, gibt aber zu verstehen, dass die Verhandlungen diesbezüglich wahrscheinlich noch im Gange seien. Bevor diese abgeschlossen sind, will auch Schlaffs Mediensprecher Michael Fink die Sache nicht weiter kommentieren.
Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters will die Telekom Austria im ersten Halbjahr 2006 in die serbische Mobtel einsteigen. "Wann genau, wissen wir aber nicht", sagte mobilkom-Chef und TA-Vorstandsmitglied Boris Nemsic am Montag.
Ausschreibung für Telekom Srpske
Was die Ambitionen in Bosnien-Herzegowina betrifft, so soll der 65-prozentige Staatsanteil der Telekom Srpske in einem öffentlichen Vergabeverfahren ausgeschrieben werden. "Das wird aber eher nicht mehr heuer geschehen", relativierte Nemsic frühere Angaben, wonach das Verfahren bis Ende 2005 gestartet werde. Die Entscheidung liege hier bei der Regierung. Die TA hat angekündigt, an der Ausschreibung teilnehmen zu wollen. Ein Einstieg bei der Mobtel brächte der mobilkom zwei Millionen zusätzliche Mobilfunkkunden, die Telekom Srpske bis zu 350.000.