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Noch blickt einen Lily Cole von der Homepage des Diamantenkonzerns De Beers an, doch das Supermodel hat ihren Vertrag bereits gelöst. Als Grund gibt sie die Vertreibung der Buschmänner von deren Land in Botswana an. Diamanten, so wusste Marilyn Monroe, sind eines Mädchens beste Freunde, und von Supermodels erwartet man, dass ihnen der Kontostand wichtiger ist als das Wohlergehen einer wenig bekannten Volksgruppe in einem exotischen Staat. Und doch ist Lily Cole nach Iman und Erin OConnor bereits die dritte weltbekannte Schöne, die dem von Cecil Rhodes gegründeten Unternehmen De Beers die kalte Schulter zeigt.
Lily Cole sollte als "Gesicht von De Beers" das Image der Diamantenschürfer verbessern, die 2004 eine Strafe von 10 Millionen Dollar wegen Verstößen gegen das US-Kartellrecht zahlten.
Wirkungsvolle Werbung gehört zu den Stärken des Bergbauunternehmens. Die 1939 gestartete Anzeigenserie mit dem Slogan "A Diamond is Forever" begründete in vielen Ländern die Tradition des diamantenbesetzten Verlobungsrings und gilt als eine der erfolgreichsten Werbekampagnen aller Zeiten.
Aktuell läuft es für die PR-Abteilung von De Beers weniger gut. Erst stieg Iman aus einem 1,7-Millionen-Dollar-Vertrag aus, nun verabschiedete sich Lily Cole. Die Gründe sind die gleichen: De Beers wird beschuldigt, hinter der Vertreibung von Buschmännern in Botswana zu stecken. Laut der Organisation Survival International will das Unternehmen auf dem Land der Gana und Gwi Diamanten fördern. Sprecher von De Beers haben diese Vorwürfe mehrmals zurückgewiesen.
Für Lily Cole waren die Argumente jedoch ausreichend. "Ich wusste nichts von diesen Dingen, als man mich für die Foto-Session buchte."
Webtipps zum Thema
- http://www.debeers.com
- http://www.survival-international.org