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Moderatoren und Anrufer

Von Hans-Paul Nosko

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Für Moderatoren sind Call-in-Sendungen eine echte Herausforderung. Da begegnen einander Radiojournalisten und Anrufer, denen der Umgang mit Medien wenig vertraut ist. Letztere erzählen meist von sich selbst, und das kann dauern. Hier die Balance zu halten zwischen einfühlsamem Zuhören und Unterbrechen im Sinn der Zeitökonomie ist eine hohe Kunst.

"Radiodoktor" Markus Hengstschläger beherrscht sie. Er gewährte in seiner Ö1-Sendung über das Burnout-Syndrom am Montag stressgeplagten Anrufern ausreichend Zeit, über ihre Probleme zu sprechen. Und da kamen einige schwere Brocken. Wenn der Druck im Beruf so stark ist, dass einem die Namen der eigenen Enkel nicht mehr einfallen, wenn die Familie nicht mehr an einen glaubt und anderes mehr.

Die Anrufer konnten nicht nur in aller gebotenen Klarheit ihre Sorgen darlegen - es wurden auch Lösungsvorschläge angeboten. Der wohl wichtigste Tipp: Entspannungstechniken wie autogenes Training zu erlernen, und zwar noch bevor sich die Katastrophe ankündigt. Eine gelungene Sendung, sowohl für die Anrufer als auch für potenziell Betroffene.