Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Das Leben besteht aus schweren, hie und da sogar schicksalhaften Entscheidungen, das wissen Fernsehzuseher ganz genau. Monk oder Mer-kel hieß es für mich am Montagabend, und ich entschied mich für...beide, dem AuslaufmodellVideorekorder sei Dank. Ganz in Schwarz, im modischen Trauerlook, erschien die deutsche Kanzlerkandidatin Angela Merkel zum TV-Duell der Spitzenkandidaten in der ARD.
Die gewollt staatsmännische Kleidung hatte durchaus ein funebres Flair, das durch die müde Mimik noch stärker betont wurde. Ein wenig erinnerte "Angie" Merkel bei "Wahl 05: Die Favoriten" an einen anderen ehemaligen, allerdings österreichischen Kanzlerkandidaten mit gleichen Initialen. Wie Alois Mock 1986 (dieser allerdings erst am Wahlabend) wirkte die Politikerin sichtlich angeschlagen.
Nicht besser schlug sich der Gegenspieler, in meinem Fall nicht Gerhard Schröder, sondern der auf ORF 1 zur gleichen Sendezeit agierende Adrian Monk. Statt den Täter zu überführen, ließ sich doch der Detektiv glatt lebendig begraben. Dort wartete er auf Rettung, die auch kurzer Hand erfolgte. Merkel dagegen muss noch bis Sonntag warten.