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Montag: Himmelblau

Von Reinhold Aumaier

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Auch Montage muss man feiern können. Da bereiteten uns die letzten drei ungetrübten Qualitätsprogramme Österreich 1, arte und 3sat Anlässe zuhauf. Es begann auf Ö1 mit dem obligaten "Pasticcio" passabel bis vergnüglich. Nur wenn Gestalter Peter K. ein bissl weniger maniriert moderieren könnte, wär's schön.

Es folgte ein "Radiokolleg", bei dem man gern dran blieb . . . unaufgefordert. Zuerst kam die Dummheit, die oft so erschreckende und einen wehrlos machen könnende, ins fachmännische Gerede. Dann ließ Martin Schwab in der "Bibliothek" aufhorchen. Sein Lieblingsautor: Martin Buber. Da konnte man nur begeistert zustimmend nicken und war gleich ganz Ohr. Ebenso im letzten Viertelstündchen, in dem Hannes Dobelhofer die musikalische "Zeitreisende" Katharina Klement porträtierte. Die Klangjägerin sammelt alle (un)möglichen Alltagsgeräusche und fabriziert daraus ihre Klanginstallationen. Auch sowas gehört gehört.

In der folgenden "Musikgalerie spezial" hatte Franz Endler mit Elisabeth Furtwängler, Hans Hotter und Elisabeth Schwarzkopf drei Höchstbetagte des vergangenen Musikjahrhunderts zu Gast. Jeder konnte sich Merk-Würdiges herauspicken; für meinen Teil war's die klare Absage der Schwarzkopf an die Rennerei so mancher Pultstars heutzutage. Sie dirigierten, als wären sie angeschossen, meinte sie.

Der Abend gehörte dann der Television. Zuerst genossen wir die Expo-Doku "Klangkörper" über den architektonisch/musikalisch/literarisch/kulinarischen Schwyzer Beitrag in Hannover, wunderbar gestaltet von Bruno Moll. Später abends schlussendlich waren wir auf 3sat eine halbe Stunde in der faszinierenden Kultur-/Naturstadt Reykjavik auf Island zu Gast. Regie: Georg Madeja, ORF.