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Montagskipferl gefällig?

Von Francesco Campagner

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Montag ist erfahrungsgemäß nicht gerade der beliebteste Wochentag. Ein Blick in ein Songlexikon offenbart, dass die Menschen in aller Welt ihre Probleme mit dem "ersten Tag der Woche" in Liedform gegossen haben. Das Fernsehen geht mit diesem - nennen wir ihn vorurteilsfrei - "stigmatisierten Tag" subtiler um. Am Montag wird der Zuseher möglichst freundlich gestimmt. Erfolgreiche Serien sollen für Zufriedenheit sorgen, im deutschen Privat-TV geht man noch einen Schritt weiter und versucht, die Kunden mit Hilfe von Klamaukartisten und Komikern auch noch zum Lachen zu bringen. Deswegen hat der private Pay-TV-Anbieter Premiere für sein Österreich-Programm just am Montagabend das Kabarett-Duo Steinböck & Rudle ins Programm genommen. Die beiden sollen mit ihrem "Montagskipferl" für zähneknirschenden Humor sorgen. Und Herbert Steinböck und Gerold Rudle machen dies auf unnachahmliche Art und Weise. Wirkten sie bei den ersten Sendungen noch ein wenig steif und unsicher, so sind sie mittlerweile auf einem gnadenlos-ironischen Trip.

So eine Sendung hätte man sich vom ORF gewünscht, doch dem fehlte dafür leider der Mut. Wie selbstsicher "Lehrer" Steinböck am Montag Noten für das abgelaufene "Schuljahr" verteilte, und dabei wirklich niemanden vergaß, der einer witzigen Beurteilung bedurfte, war ein Paradebeispiel klassischen Kabaretts. Ab kommenden Montag gibt es "Best of"-Sendungen des "Kipferls". Damit lässt sich wohl nicht nur der Wochenbeginn überstehen.