"Ende der Regierung nicht Schuld der Maya-Voraussagungen."
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Rom. "Vor einem Jahr hatte diese Regierung ihren Stapellauf, heute hingegen müssen wir diese Rolle beenden - und das nicht wegen der Maya-Prophezeiungen." Mit diesen Worten verabschiedete sich Italiens Regierungschef Mario Monti am Ende der Weihnachtsmesse am Freitag von den Bediensteten des Palazzo Chigi, des Sitzes des italienischen Premierministers. Am Abend reichte er bei Staatspräsident Giorgio Napolitano seinen Rücktritt ein. Am Sonntag wird Monti in einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz Bilanz über seine Regierungserfahrung ziehen und seine künftigen politischen Pläne bekanntgeben.
Bilanz über 13 Monate Regierung Monti zog bereits dessen Vorgänger Silvio Berlusconi, und sie fiel erwartungsgemäß negativ aus. Er habe beim Gipfel der Europäischen Volkspartei in Brüssel in der Vorwoche angeboten beiseitezutreten, wenn Monti die Führung des Mitte-Rechts-Lagers übernehme, dieser habe ihn aber nicht einmal eines Anrufs für wert befunden, klagte Berlusconi. Gleichzeitig warf er seinem Nachfolger und dessen Expertenkabinett vor, zu den Forderungen "der deutschen EU", die Italien in die Rezession getrieben hätten, gekuscht zu haben. Deshalb sehe er sich gezwungen, als Einiger der Moderaten aufzutreten, sagte Berlusconi. Dem stehen allerdings erhebliche Schwierigkeiten entgegen. Vom einstigen Koalitionspartner Lega Nord kam eine neuerliche Absage an eine künftige Kooperation. Parteipräsident Umberto Bossi sieht Berlusconis Person als Stolperstein.