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Montis Hilflosigkeit

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Der italienische Wettskandal hat nun auch die Politik erreicht. Einen Tag nach einer landesweiten Razzia, bei der 19 Menschen, darunter der nicht für die EM nominierte Lazio-Star Stefano Mauri, festgenommen wurden und nach der Streichung des ebenfalls in den Sog der Ermittlungen gekommenen Verteidigers Domenico Criscito aus dem Kader ließ nun Ministerpräsident Mario Monti aufhorchen. "Würde es den Italienern nicht gut tun, wenn man dieses Spiel für zwei bis drei Jahre stoppen würde?", fragte er am Dienstag in Rom. Diese Gedanken zeigen die Hilflosigkeit, mit der man in Italien dem Problem, das jenes um Spielabsprachen vor der WM 2006 noch übertreffen dürfte, gegenübersteht. Das Vertrauen, diesem Herr werden zu können, ist offenbar ebenso endenwollend wie in die Lernfähigkeit der Fußballer. Doch der Aufschrei der Fans wird nicht ausbleiben. Montis Überlegung mag gerechtfertigt sein. Seinen Sympathiewerten wird sie im fußballverrückten Italien aber nicht gerade zuträglich sein.